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Alt 20.02.2006, 19:18
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Warum Anti-Hormon-Therapie nicht während Chemo?

Hallo! Vielen Dank für eure Antworten!!

@Norma: Folgendes habe ich zu dieser Frage auf den AstraZeneca webpage gefunden. Demnach beschleunigt die Chemotherapie den übergang in die Wechseljahre zwar, wann dies jedoch letztlich geschieht, hängt von dem noch vorhandenen Vorrat an Eizellen ab. Ich weiß nicht wie wissenschaftlich abgesichert dies alles ist, in jedem Fall finde ich es aber sehr interessant!

http://www.mammakarzinom-info.de/frame/frame_pat.asp

Wirkung der Chemotherapie in den Eierstöcken

Die Eierstöcke enthalten bei der Geburt etwa 1,2 Millionen Primordialfollikel. Follikel sind Gelbkörper, die heranreifende Eizellen enthalten. Spätestens bei Vollendung des 1. Lebensjahres ist die Bildung von Primordialfollikeln vollständig abgeschlossen und deren Zahl damit unwiderruflich festgelegt. Mit dem Eintritt in die Pubertät sind nur noch etwa 400.000 davon vorhanden. Täglich treten rund 20 ruhende Primordialfollikel in die Wachstumsphase ein und pro Menstruationszyklus kommt normalerweise nur eines davon zum Eisprung. Die restlichen, wachsenden Follikel sterben bereits in einem früheren Entwicklungsstadium ab.
Der Beginn der Wechseljahre markiert den weitgehenden Verlust von Follikeln.

Die Entwicklung des Follikels vom Primordialfollikel zu einem sogenannten präovulatorischen Follikel, das sich kurz vor dem Eisprung befindet, dauert etwa 100 Tage. Durch den täglichen Eintritt neuer Primordialfollikel in die Wachstumsphase, befinden sich in den Eierstöcken Follikel in jeder möglichen Entwicklungsphase. Es wird angenommen, dass der Körper versucht, die Anzahl an Follikeln in den verschiedenen Wachstumsphasen stets aufrecht zu erhalten.

Chemotherapeutika zerstören solche Follikel, die bereits in eine fortgeschrittene Wachstumsphase eingetreten sind. Die Eierstöcke versuchen diesen Verlust auszugleichen, indem wesentlich mehr Primordialfollikel pro Tag in die Wachstumsphase übergehen, als normalerweise üblich.

Sobald diese wiederum ein fortgeschrittenes Wachstumsstadium erreicht haben, werden auch sie durch die Chemotherapeutika zerstört, und die Zahl der Primordialfollikel, die in die Wachstumsphase versetzt werden wird weiter erhöht. Der Verbrauch von Primordialfollikeln ist demnach, während einer Chemotherapie, stark erhöht.
Wenn bei einer jungen Frau nach einer Chemotherapie die Regelblutung nicht wieder einsetzt, so ist während der Therapiedauer wahrscheinlich der Vorrat an Primordialfollikeln erschöpft worden.

@Norma: das hat mich aber trotzdem insofern beruhigt, als ja wohl keine Riesenöstrogenproduktion entstehen kann, wenn da nur ganz junge kleine Follikel sind, d.h. ein Eisprung kommt in der Kürze der Zeit, also den drei Wochen, wohl auf keinen Fall zustande!


@Claudinchen
Zoladex (LHRH-Analoga) versetzt dich nur vorrübergehend in die Wechseljahre und dient im Gegenteil dazu die Eizellen in den Eierstöcken zu schützen!

dazu aus derselben Quelle wie oben:

LHRH-Analoga – häufig auch GnRH-Analoga genannt – verhindern die Freisetzung der gonadotropen Hormone LH und FSH aus der Hirnanhangdrüse. Damit fehlt in den Eierstöcken der Stimulus zur Weiterentwicklung der Follikel in spätere Wachstumsphasen. Sie verharren stattdessen, während der LHRH-Therapie, in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, in dem sie nicht durch Chemotherapeutika angreifbar sind.

@alle
Ich werde die Sache einfach erstmal in Ruhe beobachten, aber auf jeden Fall auch mal bei den Ärzten nachfragen. Denn soo schnell wachsende Tumoren scheinen schon sehr selten zu sein. Ich pass lieber selber auf mich auf als mich auf andere zu verlassen! Schließlich geht es hier um meine Haut!

LG Susanne



LG Susanne
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