Hallo Ihr Lieben,
ich wünsche Euch allen so viel Zuversicht und Mut und dass Ihr Eure Krankheit endgültig besiegt!
Eva und Alexandra, ihr werdet jetzt ja bald Eure letzte Chemogabe haben und dann OP (und Bestrahlung?). Und dann hoffe ich so mit Euch, dass Ihr es für immer geschafft habt und nichts mehr zurückkommt. Und Margrit und Gigi, Ihr habt wohl auch noch ein paar Chemos, und dann auch OP, oder? (Dann bin ich wohl die einzige, die die Chemo adjuvant bekommt?) Gigi, wieso hast Du schon 2x Chemo? Hattest Du auch ein Rezidiv?
Ich hatte 2 x Ablatio im Abstand von 3 Jahren. Beim ersten Mal war es ja "nur" ein DCIS, aber die ganze Brust war voll, beim zweiten Mal ein 6 cm großer Tumor und sehr schnell wachsend. Der musste sofort entfernt werden. Ich denke unser aller Geschichten hier sind trotz gleicher Krankheit sehr unterschiedlich und auch reagieren wir psychisch sehr unterschiedlich. Ich wollte z.B. nie etwas von Chemo wissen (genauso, wie ich vor drei Jahren von einer OP nichts wissen wollte) Habe nach der OP im August letztes Jahr vier Monate gebraucht (d.h. mein Arzt, um mich zu überzeugen) bis ich dann endlich die Chemo angegangen bin. Aber ganz überzeugt war ich am Anfang noch nicht. Aber jetzt bin ich mittlerweile voll davon überzeugt. Ich weiss gar nicht mehr, wieso ich mir das alles so horrormäßig vorgestellt habe. Und dass meine Psyche mir so lange vorgemacht hat, dass es schlimmer sei eine Chemo zu machen als zu sterben. Ich glaube, es war ein ganz schön schwieriger Prozess für mich, vielleicht ging es mir auch deswegen am Anfang der Chemo schlechter, weil ich sie nicht annehmen konnte.
Jedenfalls bin ich jetzt heilfroh, dass ich die Chemo mache und meine Krankheit endlich besiegen kann. Ich glaube, ich genieße mein Leben jetzt schon während der Chemo. Habe mir ein neues ayurvedisches Kochbuch gekauft für die Essensgenüsse zwischendurch, wenn's wieder geht. Ich gehe jetzt viel mehr Spazieren, besuche Freunde oder lade sie ein, meditiere mehr als früher, na klar, hab ja auch mehr Zeit. Und dann werde ich noch während der Chemo meine angefangene Heilpraktikerausbildung wieder aufnehmen. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich das Leben jetzt schon viel mehr genieße als noch vor der Chemo!
Und ich bin froh und ich freue mich so sehr, dass ich lebe!!!

Und ich glaub, sich freuen zu können, dass man lebt, das ist das Wichtigste.
Ich denke über meinen Tumor nicht als das Ding oder etwas, was man nicht benennen kann, ja ich bin sogar froh, das es ihn gibt, denn er hat mir gezeigt, was Leben heisst. Vieles wird sich jetzt danach für mich verändern, ohne den Tumor hätte ich das niemals gelernt. Ich glaube, eine Krankheit will uns auch immer was zeigen und wenn wir es nicht annehmen und uns nicht verändern, dann können wir die Krankheit auch nicht "besiegen". Ich denke, was mich betrifft, war es jetzt ein langwieriger geistiger Prozess, endlich das Leben anzunehmen, und mein Tumor hat mich nur darauf aufmerksam gemacht.
Tja, trotz allem, ein bischen Spaß muss sein: Werde gleich meine Leukowerte abholen und Euch für diese Woche alle übertrumpfen!

Macht Ihr mit? Hey, Alexandra, dieser kleine Kerl sieht ja aus wie Du mit den Fäustlingen.
Liebe Grüße
Andrea