AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Charlie,
das Krankenhaus ist ein Fachkrankenhaus für Lungenerkrankungen, so gibt es viele Patienten mit primären Lungenkrebs aber eben auch Patienten mit Lungenmetas, die dort behandelt werden. Es gibt auch andere Stationen, z.B. Schlaflabor für Schnarcher oder andere Lungenerkrankungen, die nicht operativ behandelt werden müssen. Was ich aber sehr gut finde ist, die Physiotherapie-Abteilung. Ich mußte bereits vor der OP lernen, mit dem Atmen-Trainer zu arbeiten, konnte mit Sole inhalieren und hab ein Gerät bekommen, mit dem ich dann direkt nach der OP üben mußte, das Lungenvolumen zu steigern, damit sich die Lunge nach der OP wieder richtig entfaltet und nicht verklebt. Ich war also auch direkt nach der OP gefordert zu trainieren, was ging und auch gut war. Meine Lunge hat sich gut entfaltet und dadurch konnte ich auch recht schnell wieder nach Hause.
Die OP dauerte ca. 3 Stunden, es wurde ein Schnitt von der Achselhöhle rund um die Brust bis fast zum Brustbein geführt, also ziemlich groß, damit der Prof. die Lunge richtig "in die Hände nehmen konnte". Er untersucht die Lunge durch Abtasten und findet so die kleinsten Knötchen, die er dann mit dem Laser-Skalpell entfernt. Mir hat er 7 "Knoten" und 3 Lymphknoten entfernt. Die Patologie kann diese Gewebeproben dann untersuchen und feststellen, ob auch alles vollständig entfernt wurde, was nach meiner Meinung, ein sehr großer Vorteil gegenüber der "Verkochen" Methode ist, da weiß man eben nicht, ob alles weg ist und die Praxis hat leider gezeigt, daß die Metas nach einiger Zeit wiedergekommen sind. Nicht so bei dieser Methode, der Pathologe hat bei mir festgestellt, es waren 5 Metas, alle vollständig entfernt, die Lymphknoten waren nicht infiltriert, d.h. die Metas selbst hatten nicht weiter gestreut. Super Ergebnis !!!!
Nach der OP war ich 5 Tage auf einer Zwischen-Intensiv, solange wie die Drainage-Schläuche bleiben mußten. Die werden erst dann gezogen, wenn keine Gefahr mehr auf Erguß oder Pneu besteht. Auch wichtig, denn bei der ersten OP wurde mir die Drainage zu früh gezogen, so hatte ich einen großen Pneu und einen Erguß und ich mußte nochmal in KH und es wurde mir im Nachhinein nochmals eine Drainage gelegt, was sehr unangenehm war.
Die Mitarbeiter in den KH sind alle sehr nett, ich hab Schmerzmittel in ausreichender Menge erhalten, wann immer ich gefragt hatte. Der Prof. der ITS ist ein Herz von Mensch, hatte immer für mich Zeit und ist auch immer auf meine Ängste und Nöte eingegangen, ich hatte nie das Gefühl, ich bin eine Patientennummer, sondern ein Mensch in Not, dem geholfen werden mußte.
Vielleicht läßt Du Dir das letzte CT der Lunge Deines Mannes mal auf CD brennen und schickst sie zu Prof. Rolle. Er kann anhand des CTs dann beurteilen. ob er was für Euch tun kann. So war es bei mir. Er hat mich nach Sichtung angerufen und wir haben den Aufnahmetermin gemeinsam geschlossen. Er ist ein richtig netter Mensch, der mit sich reden läßt.
Insgesamt freue ich mich nicht gerade auf die zweite Runde, aber ich muß dadruch, aber es macht mir Mut zu wissen, daß ich beim ersten Mal gut aufgehoben war. Sonst würde ich sicher nicht nocheinmal hingehen. Ich bin da sehr empfindlich und auch anspruchsvoll.....
Für Euch alles Gute und versuchs doch mal, schick die CD mal hin, vielleicht kann Euch ja auch geholfen werden !!!!
Alles Liebe und Gute
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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