AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly,
da hast du leider einen sehr wunden Punkt bei mir getroffen.Mir sind bei deinen fürsorglichen Worten die Tränen gekommen.
Hier in dieser Familie lebt jeder sein eigenes Leben.
Würde ich jetzt wieder Krebs bekommen,würden alle wieder rumheulen.
Aber leider hat keiner verstanden, die Zeit die der liebe Gott mir noch gegeben hat mit mir zu genießen und zu Leben.Ich mache im Haushalt alles ,ich gehe Einkaufen ,versorge meine Familie ,es ist alles beim alten ,als wenn nie was war.
Ja , es ist schade das du nicht bei mir bist, aber deine Worte machen mich stark.
Wie soll ich von gesunden Menschen erwarten , dass sie mich verstehen.??
Freunde???Gibt das sowas noch.???
Meine Freundin hat Lungenkrebs,und es geht ihr sehr schlecht,da kannst du sicherlich verstehen das ich mich da nicht ausheul.
Ich begleite sie oft mit in KH sie nimmt wieder an einer Studie teil.
Wie du weisst ,ist man durch diese Krankheit ein anderer Mensch ,wir sind schon eine Ebene weiter, und ein gesunder kann einem da schlecht folgen.
Und da meine Kinder schon genug mit mir durch gemacht haben ,versuche ich auch alles fern von ihnen zu halten,sie sollen einfach ein normales Leben führen.
Mein Mann ist durch seine Arbeit sehr in Anspruch genommen.
Er hat meine Krankheit auf seine Art verarbeitet.Er hat sein Büro hier im Haus,das ist sein Fluchtpunkt.Mein Mann setzt sich leider nicht mit mir auseinander,er lebt so weiter als wenn nie was war.
Irgendwann habe ich vieleicht keine 2Chance,und dann ist es zu spät das Leben noch eimal so richtig zu genießen.
Ich habe so oft gesagt, ich brauche dich im"Leben" ich brauche dich nicht mehr wenn ich aufhöre zu "Leben"
Verstehst du mich, liebe Jelly???
Mir laufen die Tränen,weil es mir so weh tut,weil er versteht mich nicht.!!!
Danke für deine Fürsorge,das tut gut.
Ich rufe gleich meinen Arzt an,ich werde jetzt für mich Kämpfen.
Ich umarme dich
deine Birgit
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