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Alt 22.01.2003, 23:04
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallöchen!
Ich bin neu hier im Forum, verfolge aber seit geraumer Zeit und mit wachsendem Interesse eure Beiträge mit und muss sagen, dass sie einen doch sehr berühren, egal ob man selbst mit der Krankheit zu tun hat oder nicht.
Ich selbst bin glücklicherweise nicht betroffen, leide nur seit 2 Wochen als "liebe Angehörige" am Bett meines Freundes (21) mit; er hat seit 3 Jahren ALL (Leukämie) und seit 10. Jan. ist er wieder in der Klinik, Spätrezidiv, Rückfall. Seine Heilungchancen stehen nicht schlecht, laut der Ärzte, Spender wurde gefunden und sie schätzen seinen Aufenthalt auf 3-4 Monate.
(In den Augen der Betroffenen hier im Forum mag das im Vergleich zur "normalen" Behandlungsdauer eine doch eher kurze Zeitspanne sein, aber jeder der seinen geliebten Partner nur durch Plastikwände sehen bzw. nur mit Mundschutz, Kittel und Desinfektionsmittel getränkt besuchen kann, weiß wie schwer schon 3 Tage sein können )
Zu ihm schreib ich später noch was, dazu fehlt mir heute die Zeit.

Zu meinem eigentlichem Beweggrund hier zu posten gibt´s eigentlich nur eines zu sagen; ich weiß nicht ob´s Petra2 oder Brigitte war, die das so treffend beschrieb, dieser Vergleich mit dem Alien und dass man als mitleidender Angehöriger ebenso sonderbar behandelt wird wie der eigentlich Betroffene, sich alle "Freunde"(oder wo man geglaubt welche zu haben) abwenden, man ihnen fremd wird, schließlich allein dasteht.
Diese "Krise" (ich nenn´s jetzt mal so) durchlebe ich momentan auch; Menschen, die man liebgewonnen hat, auf die man sich sonst verlassen konnte, wenden sich ab, haben plötzlich keine Zeit mehr; die beste Freundin, mit der man sonst am Nachmittag ein 3h-Telefongespräch führen und am nächsten Morgen fröhlich weiterquasseln konnte, ohne dass der Gesprächsstoff zur Mangelware wurde, hat nie Zeit, ist am Telefon schweigsam wie ein Grab und "flüchtet" sich aus der Freundschaft mit der Begründung: "Wir haben einfach keine Themen mehr, ich weiß gar nicht worüber ich mit dir reden soll." Die beste Freundin?

Gut, man könnte jetzt auch sagen dass daran verschiedene Faktoren beteiligt sind; zum einen meine Krankheit(Mononukleose falls jemand das wissen möchte) durch die ich 2 Monate in der Schule gefehlt habe oder eben die Tatsache dass der Umgang mit Leuten zwischen 21 und 24 sich doch sehr, wie soll man sagen, persönlichkeitsprägend? auf den Geist einer 15-jähr. auswirkt. Ich weiß es nicht...

Also falls sich jmd. von den "lieben Angehörigen" *g* oder vielleicht sogar der Betroffenen hier im Forum mit meinem Beitrag identifizieren kann bzw. mir mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte, ich hab für alles ein offenes Ohr!

Juti...oha schon so spät! Na denn werd ick mal die Flügel streichn und ins Bett hüppen. Bis bald ihr Lieben!!

Und an alle die, in was für einer Form auch immer, mit Krebs zu tun haben und manchmal am Ende ihrer Kräfte sind; Lasst den Kopf nicht hängen! Einen Ausweg gibt es immer und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

Gute Nacht! *wink*
DieTine
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