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Alt 23.01.2003, 17:30
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallöchen Gabi,
hach ja, bei Männern und deren Gefühlen, die sie nicht zeigen wollen, wird's gerne mal happig. Wird wohl irgend so eine Art "Schutz" für sie sein?
Aber schau mal Gabi, Du hast doch eh schon genug zu kämpfen mit Dir selbst, das ist eine grosse Belastung. Dann sind da noch die Kinder, und ein Mann, welcher dauernd grantig ist?
So geht's ja auf die Dauer nicht weiter. Schon gar nicht wegen Deiner Gesundheit.
Versuche doch, etwas zu tun, was eine Änderung hervorbringen kann. Etwas, womit Du ENT-lastet wirst.
Hast Du Dich vielleicht schon bei einer Krebs-Institution informiert? Dort kann man Dich beraten, und Du könntest auch mal Deinen Mann mitnehmen (vielleicht mit den Worten: "Mein Schatz, ich wünsche mir sehr, dass Du mich da hin begleitest, ich brauche unbedingt Deine seelische Unterstützung.").
Deinen Mann jetzt einfach so in eine Therapie zu schicken, wäre ein bisschen krass direkt, und wahrscheinlich würde er sich auch dagegen wehren. "Führe" ihn da langsam rein, ja?

Es gibt da auch so ein paar "Insider-Tips", die wir Betroffenen uns hin und wieder ausgedacht haben, manchmal klappen sie, manchmal nicht. Zum Beispiel, dass wir uns Broschüren (oder auch Bücher) über die Krankheit holen, oder Broschüren für Angehörige, wie sie damit umgehen können, ... und diese Sachen dann so ganz ZUFÄLLIG zu Hause offen rum liegen lassen!
Naja, wenn jemand ängstlich ist und sich nicht wagt, mit dem Thema auseinander zu setzen, hilft es manchmal, wenn man ihm so die Dinge ganz einfach vor die Nase legt! Die Neugier siegt meistens! - Zudem ist es nicht so anstrengend für UNS!
Ein anderer Tip wäre, wenn man jemanden unter den Angehörigen hat, welcher gut VERSTEHEN kann, dass man diesen öfters mal zu sich nach Hause einlädt. Gespräche ergeben sich von selbst, und wenn dann der eigene Mann (welcher gerne mal grantig wird) mitbekommt, dass man "darüber" nämlich auch REDEN kann, ... dann redet er selbst vielleicht auch mal mit und versucht, zu verstehen? (Im Sinne von: Er braucht vielleicht ein Vorbild oder sowas.)
Naja, dann gibt es noch die Möglichkeit, jenes, was einen bedrückt, und welches man nicht unbedingt dem anderen gegenüber aussprechen will (oder nicht kann), ... in einem Brieflein zu beschreiben. Manchmal hilft die schriftliche Form nämlich auch. Da könnte man hinschreiben, was man denkt, fühlt, und welche Ängste man durchsteht, aber auch was man sich wünscht, und welche Hilfe man von seinen Lieben wirklich gebrauchen könnte. Einfach in einer netten Form.
Es braucht vielleicht Mut, ich weiss. Aber Offenheit und Ehrlichkeit hilft in solchen Situationen am besten.

Sind einfach Ideen, liebe Gabi, gell? So "kleine Schritte", die man machen könnte, um das Interesse und das Verständnis von den eigenen Lieben wecken zu können. Man BRAUCHT das ja selber auch von seinen Lieben, also kommt es ja wieder positiv auf einen zurück.
Also, lass Dich nicht "abstumpfen", gell? Du BRAUCHST Deinen Mann. Und ER braucht Dich genau so!

Alles Liebe von
der "krassen" Brigitte
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