AW: Erfahrungsaustausch
Hallo Dorle,
irgendwie kommt mir deine Symtomatik so bekannt vor, bei meiner Mutter war es das gleiche.
Da ja bei deiner OP auch Teile des Dünndarmes entfernt wurden, kann es auch sein, das du vielleicht an einem "Gallensäureverlust-Syndrom" bzw. "Kurzdarmsyndrom" leidest.
Man muss sich das grob so vorstellen, bei Nahrungsaufnahme -vor allem wenn Fett enthalten ist- wird Gallensäure im Zwölffingerdarm hinzugefügt. Normalerweise wäre es so, das im hintersten Abschnitt des Dünndarmes die Gallensäure dann wieder resorbiert und über die Pfortader zur Leber zurückgeführt wird. Wenn jetzt dieser Teil des Dünndarmes entfernt wurde, kann die Gallensäure nicht mehr resorbiert werden und fliesst weiter in den Dickdarm wo sie normalerweise nicht hingehört und löst dort teilweise heftige Durchfälle aus.
Zur Diagnose: mit einer einfachen Stuhlprobe kann man die Gallensäure im Stuhl nachweisen. Diese Untersuchung stellt allerdings keine Standarduntersuchung von Laboren dar. Auf Stuhluntersuchungen spezialisierte Labore können das Gallensäureverlustsyndrom aber in der Regel im Stuhl nachweisen.
Als Therapie kann man dann das Mittel Colestyramin (z. b.Quantalan oder Colesthexal) zu den Mahlzeiten einnehmen. Diese Mittel bindet die Gallensäure, so das im Dickdarm kein Schaden mehr angerichtet werden kann.
Bei meiner Mutter konnte das Gallensäureverlustsyndrom oder Kurzdarmsyndrom diagnostiziert werden und mit der Therapie von Colestyramin konnte sie den Durchfall in den Griff kriegen. Sie bekommt zwar hin und wieder noch Durchfall vor allem bei zu fettem Essen aber es ist kein Vergleich mehr zu dem Dauerdurchfall nach der OP damals.
Achja, da auch Vitamin B12 in dem hinteren Dünndarmabschnitt verstoffwechselt wird, sollte man einmal im Monat Vitamin B12 als Injektion nehmen, damit da keine Mangelerscheinungen auftreten.
Gruss Ronny
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