Einzelnen Beitrag anzeigen
  #584  
Alt 17.04.2006, 17:28
Tanni1302 Tanni1302 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.04.2006
Beiträge: 6
Daumen hoch Darmkrebs mit Lebermetastasen--Ich möchte Euch Hoffnung machen!!!

Hallo an alle!
ich war bis jetzt immer ein stiller Leser und habe wahnsinnig viele Informationen zum Thema Darmkrebs hier erfahren können, da es ab September 2004 meine Mutter (59) betrifft. Deswegen möchte ich einfach mal schreiben, wie es mir und meiner Familie ergangen ist, bzw. auch gleich vorwegnehmen, dass es meiner Mutter heute sehr gut geht...
Im September 2004 wurde durch ZUFALL bei einem Ultraschall bei meiner lieben Mama Lebermetastasen festgestellt-- man sprach von dunklen Flecken auf der Leber, mehr wußte man nicht. Da ich in einer Apotheke arbeite, waren mir solche Diagnosen nicht fremd und in mir ist da schon eine Welt zusammengebrochen... es konnte nur Krebs sein!
Dann ging allle sehr schnell-- CT-- Operation. Zum Glück - so die Ärzte- hat meine Ma von Natur aus einen sehr langen Darm, man brauchte keinen künstlichen Ausgang legen, was das Selbstbewußtsein natürlich ganz schön stärkte! Aber der Krebs war schon soweit fortgeschritten, dass man von mindestens 6 Lebermetastasen sprach, die größte 6,5 cm!!
Meine Ma hat im Krankenhaus schon 2 Kilo abgenommen und mußte dann natürlich zum Onkologen, um die Chemo zu besprechen. Dieser "nette" Onkologe sprach von Lebensverlängerung, in ihrem Fall vielleicht 3 Monate!!!! Sorry, es war ein abslotes A...., also gingen wir zu einen anderen Ärztin, einer Onkologin, die mit viel Feingefühl an die Sache ranging.
ich habe als Tochter gelitten, geheult, habe versucht Mama immer Mut zu machen, aber ihre Tränen... ich wußte nicht mehr aus noch ein!
Fazit: Jede Woche eine Chemo über einen Port, der implantiert wurde, immer Donnerstags und das 6 Wochen lang und dann eine Woche Pause! Und das immer weiter!
Meine Mutter begann die Chemo mit 52 kg. Leider schlug die erste nicht an, die zweite schon, so dass man fast euphorisch wurde, aber dann wuchsen diese blöden Dinger wieder. Mama wog im April 2005 noch 37 kg!! Ich wohne leider 150 km von ihr entfernt, habe aber versucht, jede freie Minute bei ihr zu sein. Und ganz ehrlich, habe ich mich an diesem Tiefpunkt schon ganz intensiv auf meine Art von ihr verabschiedet. Es konnte meiner Meinung nach nicht gut gehen! Das ständige Übergeben, während ich an der Toilettentür stand und hemlich geweint habe. Der Durchfall...
Das Einzige , was ich tun konnte, war ihr "oral impact" mitzubringen! Hochkalorisch und nur zu empfehlen aber saumäßig teuer. Aber-- was ist Geld??? meine Mutter war und ist mir immer die beste Freundin gewesen, wir haben ein sehr inniges Verhältnis, es war mir egal, ich wollte ihr helfen.
Mein Vater litt in dieser Zeit auch wahnsinnig stark, war mit Haushalt und allem drum und dran total überfordert. Wir haben alles gemacht... Reiki, Homöopathie, Mistelspritzen, wobei ich sagen muß, dass die Heilpraktikerin super ist. Mama mußte sich nicht mehr so sehr übergeben und hatte nach 4 Monaten 42 Kilo.
Sie sah trotzdem noch schrecklich aus aber sie lebte!!
Nun kam Avastin zum Einsatz, wovon ich hier sehr viel gelesen habe! Auch hier war es so, dass es zunächst so aussah, dass es gut wirkt, und auch hier wieder der Rückschlag im Dezember letzten Jahres. Mama war im November in Berlin zum Metastasen "verkochen"--- doch die Aktion war umsonst, denn das Turbo-CT dort hat noch viele kleine anderen Metastasen zum Vorschein gebracht, so dass sie unverrichteter Dinge wieder nach hause fahren mußte!
Und die große Metastase liegt direkt an der Blutzufuhr, so dass man " nichts machen könne"!
Wieder ein Faustschlag, genau in die Magengegend.
Mama hat mir im Vertrauen gesagt, dass sie aufhören wolle, keine Lust mehr habe auf diese beschissene Lebensqualität-- und ich habe es sogar verstanden! ich habe sie in den Arm genommen und ihr zugeflüstert, dass ich sie aber brauche, und Papa auch. Und meine Schwester erst... sie hat 2 kleine Kinder die ihre Oma so sehr lieben!!!
Dann wurde also Erbitux verabreicht, gleicher Zyklus, 6 Wochen , dann eine Woche Pause--- und nach 2,5 Monaten waren die Tumormaker nur noch leicht erhöht!!! Die Ärztin spricht von einem medizinischen Wunder, hat zunächst gesagt, dass die Blutergebnisse verschwunden sind, da sie das nicht glauben konnte. Also noch mal Tumormaker bestimmen und sie waren genauso gut!
Heute sind keine Tumormaker mehr da, im Ct sieht man, dass die Metastasen zusammengefallen sind, und nun soll Mama nach Magdeburg. Wenn da noch irgendetwas wäre, würde man über den Port eine radioaktive Substanz geben, die sich spezifisch an die evtl. noch vorhandenen Metastasen setzt!
Und dann, so die Ärztin, wäre sie durch mit Chemo ..
Ist das nicht klasse?
Wir sind guter Hoffnung, und meine kleine Mama, die jetzt wieder 52 kg wiegt ist einen wahre Kämpfernatur.
Für mich ist vor 1,5 Jahren einen Welt zusammengebrochen, da Krebs immer nur andere Manschen betrifft, aber nie die Familie!
Bitte, bitte kämpft weiter, es lohnt sich und ich wollte das alles an euch schreiben, damit ihr seht, dass es auch anders kommen kann. ich hatte Mama fast verloren, aber sie ist wieder da!!!!
ich drück euch ganz lieb
Tanni