AW: Meine Mutter hat krebs
Hallo Thomas,
Deine Hilflosigkeit tut mir richtig weh, mußt zuschauen und kannst nichts tun. Wenn ich Deinen Bericht so lese, dann kommt sehr viel negative Kraft von Deiner Mutter rüber, .... könnte mir vorstellen, daß dahinter ganz viel Angst steckt, das falsche zu tun und die falschen Entscheidungen zu treffen. Ich kenne das an mir, wenn ich unsicher bin, schieße ich über das Ziel hinaus und rede lauter, meine Gelassenheit fällt dann von mir ab. Dein Vater ist ihr in den Entscheidungsprozessen wohl in ihren Augen nicht die Hilfe und Unterstützung, die sie in ihrer Angst und Unsicherheit braucht, deshalb beschimpft sie ihn. Es scheint, daß sie von Dir auch mehr Unterstützung im Sinne von Zustimmung vermißt. Es scheint ja so, daß der Doc, dem sie derzeit vertraut, mit der jetztigen Behandlung keinen entscheidenden Fehler macht, oder ? Dann versuche Deiner Mutter Kraft und Sicherheit zu geben, in dem Du nicht mit "neuen Ideen" an sie herantrittst, sondern ihr Tun bejahst, sag Ja, Du machst das Richtige, ja, der Arzt ist gut, vielleicht entspannt sie sich dann und Du findest einen neuen Zugang zu ihr.
Deinem Vater solltest Du helfen, indem Du ihm eine Selbsthilfegruppe in seiner Nähe suchst, die Gesprächskreise für Angehörige anbieten, damit er reden kann und seine Last abbauen kann.
Alles nicht einfach, ich bin auch keine Psychologin, also alles was ich geschrieben habe, ist nur ein Gefühl. Ich möchte auch nicht altklug erscheinen oder besserwisserisch, vielleicht ist mein Gefühl auch total falsch.
Ich wünsche Dir, daß Du das Vertrauen Deiner Mutter wieder gewinnst und daß Ihr gemeinsam über Eure Ängste sprechen könnt und so wieder aufeinander zugehen könnt.
Alles Gute für Euch !
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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