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Alt 12.06.2006, 18:40
Sabine66 Sabine66 ist offline
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Ausrufezeichen Behandlung von Lebermetastasen mit Avastin

Hallo zusammen,
mein Mann bekam im August 2003 die Diagnose Darmkrebs mit Lebermetastasen. Der Tumor im Darm wurde sofort operativ entfernt.
Danach erfolgte eine Chemo (Oxaliplatin + 5 FU) bis Januar 2004.
Ende Februar 2004 wurde er an der Leber operiert. 3 Metastasen wurden weggeschnitten und 2 per Radiofrequenzablation verkocht. Danach noch 4 Wochen Chemo. Seitdem alle drei Monate Nachkontrolle per MRT. Bis April 2006 war immer alles in Ordnung, keine neue Metastasenbildung. Im April 06 dann zwei neue Metastasen in der Leber. Der Arzt riet meinem Mann zu einer erneuten Operation. Angeblich waren die zwei Metas noch klein, so dass wir uns gar keine großen Gedanken gemacht haben. Mein Mann stimmte der OP gleich zu. Wir dachten, erneute OP, danach sind die Metas wieder weg und wir haben wieder ca. zwei Jahre Ruhe, keine Chemo, gute Lebensqualität, dafür lohnt sich die strapaziöse OP allemal. Dann fiel mein Mann dem Ärzestreik zum Opfer. Seine OP wurde dreimal verschoben und fand insgesamt gesehen 3 Wochen später statt als geplant. Der Chirurg versicherte uns, dass die Metas in so kurzer Zeit nicht so schnell wachsen und wir uns keine Sorgen deshalb machen sollen, Pustekuchen.
Das Ergebnis, wärend der OP hat man drei Metas per Radiofrequenzablation verkocht. Eine Metastase war schon zu groß und sitzt genau im Kern der Leber an der Hauptvene und konnte deshalb nicht entfernt werden.
Außerdem wurde noch ein Lymphknoten entfernt, der ebenfalls befallen war.
Ob die Metastasen im MRT schlicht übersehen wurden oder doch so schnell gewachsen sind, sagt uns natürlich keiner. Man redet immer um den heißen Brei herum. Schließlich schneiden sich die Herren Chirurgen ja nicht ins eigene Fleisch. Aber ich will keinen verantwortlich machen.
Aktuell bekommt mein Mann jetzt Avastin in Verbindung einer Chemotheraphie,
Irinotekan und 5 FU. Er hat einen Port und bekommt die Chemo einmal pro Woche ambulant. Das 5 FU bekommt er als 24 Stundenpumpe mit nach Hause.
Die Pumpe wird dann am nächsten Tag abgenommen.
Die Chemo bekommt er jede Woche, das Avastin nur jede zweite Woche.
Das ganze soll jetzt erst einmal 6-mal durchgeführt werden. Danach wird wohl ein CT gemacht. Diese Woche bekommt er die Chemo das vierte Mal.
Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Außer Schlaflosigkeit in der Nacht, in der er die 24 Stunden Pumpe dran hat und allgemeine Schlappheit und Depressionen an den Chemo-Tagen geht es ihm gut.
Den Port hat er übrigens schon seit Oktober 2003. Man sagte ihm nach der ersten Leber-OP, als alle Metas entfernt waren und er keine Chemo mehr brauchte auch, lassen Sie den Port lieber drinn, wenn er sie nicht stört. Jetzt wissen wir warum.

So nun mein eigentliches Anliegen:
Wer hat ebenfalls Erfahrungen mit Avastin in Verbindung mit Irinotekan ?
Hat dieser Antikörper bei euch geholfen ?
Schrumpfen die Metas dadurch oder verschwinden gar ganz ?
Oder gibt es vielleicht doch noch was wirksameres ?
Über viele Antworten und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.
Mein Mann ist übrigens 67 Jahre alt und ich bin 40.

Liebe Grüße und alles Gute euch allen
Sabine