Völlig im Abseits!
Hallo Leute,
ich stecke momenatan in einem Seelentief und muss mal wieder hoffen dass es bald vorbei ist und ich mich an meinen Haaren selbst aus dem Trübsinn ziehen.
Mir fehlt sehr die Schulter zu anlehnen auf, die ich mich verlassen kann.
Ich liebe meinen Freund aber mir wird die ganze Verantwortung manchmal zu viel.
Diese Krankheit hat unser Leben zum Stillstand gebracht.
Ich muss zusehen wie ander heiraten udn Kinder bekommen und auch sonst normale Dinge tun, die für uns nicht mehr selbstverständlich sind.
Meine Freunde rennen mir nacheinander weg, weil Ihnen das alles zu viel wird, ich habe keinen mehr den ich mal mit meinen Problemen belasten kann, entweder machen sich die Leute zuviel Sorgen, weil sie eigentlich nichts schlechtes hören wollen oder sie finden keine Worte und äußern sich somit überhaupt nicht.
Die ersten die ich verloren habe waren meine beiden besten Freunde, sie sind auch erst anfang 20 wie ich und wollen ihr Jungend in erster Linie geniessen und sich nicht mit Sorgen belasten.
Von Ihnen habe ich keine Unterstützung bekommen, außer einige Mails mittlerweile alle paar Monate.
Ich bin kurz vor der Krankheit in die Stadt meines Freundes gezogen und hatte auch keine große Mögichkeit Kontakte zuknüpfen. Generell unserer Freundeskreis ist ziemlich dünn geworden, jeder hat halt seine eigenen Sorgen. Am Anfang waren sie noch alle da, haben Hilfe angeboten und waren erschüttert über unser hartes Schicksal aber jetzt sind 1,5 jahre vergangen und wenn man um Hilfe bittet, hört man schnell Ausreden, keiner hat Ausdauer gezeigt.
Die haben sicher auch mit der Zeit Berührungsängeste bekommen aber das ändert nix.
Außerdem bin ich von meinen angeblichen Freunden und Eltern räumlich sehr entfernt, sehe meine Eltern leider nur alle paar Monate und ihre spontane Unterstützung fehlt mir auch sehr.
Die Liebesbeziehung leidet auch sehr.
Es belastet mich immer mehr wenn ich andere glückliche Paare in meinem Alter sehe.
Bei uns dreht sich alles nur noch um den Scheiss Krebs und wenn andere mir den Rat geben, man solle doch das beste draus machen und die glücklichen Momenate geniessen, dann kann ich eigentlich nur noch sagen, dass das verdammt schwer geworden ist und man selbst dafür eine Menge Ernergie aufbringen muss mal unbeschwert zu sein. Der zweite rat, den ich zum kotzen finde ist, ich soll auch mal an mich denken, ...wie denn?Die Kopf bekommt man nie frei, wenn die Zunkunft am seidenen Faden hängt.
Mir fehlt so sehr unser Leben vor der Krankheit.
Mein Freund ist so abhängig von mir geworden.
Er ist 8 Jahre älter als ich, eigentlich ein gestandener Mann aber die Krakheit hat aus ihm ein hilfloses Kind gemacht und ich muss ihn seelisch hochhalten.
Wenn wir über Probleme reden, fängt er schnell an zu weinen und dann hat es sich erledigt.
Ständig muss ich ihm Hilfestellung geben, ihm einen Rat geben, in allen Lebenslagen muss ich die Hosen anhaben.
ich versuche mein bestes aber was ist wenn ich mal Hilfe brauche?
Ich wurde in die Rolle, der Frau gedrängt, die ihn hochhällt, ihm Kraft gibt und ständig zur Stelle ist.
Ich habe nur noch wenig von meiner großes Liebe, die Hoffnung ist da, dass es wieder so werden kann wie früher aber sie ist manchmal sehr klein.
In meinen Sellenteifs fehlt mir so die starke Schulter.
Mir fehlt die Sicherheit nach der ich mich immer gesehnt habe. Wir sind seid 4 jahren zusammen und ich habe fest damit gerechnet dass wir mittlerweile einen Schritt weitergehen können aber es ist einfach nicht wichtig weil der scheiss Krebs an erster Stelle steht.
Mein Freund kann nix dafür aber ich bin gerade sehr unglücklich.
Er weiss das auch, es tut ihm auch leid, er versucht sein bestes sagt er aber sein Zustand macht es ihm unmöglich.
Ich kann im moment selber nix für mein Leben erwarten, geplant war alles anders. Dieser Stillstand macht mich krank. Wir haben eine schöne Wohnung und ich bin ganz zufrieden mit meinem Job und dann wars das, mehr habe ich nicht. Früher war alles perfekt und ich war sehr glücklich.
Wenn ich so frustriert bin lasse ich es leider manchmal an meinem Freund aus, das tut mir dann auch leid aber was soll ich machen? Manchaml will ich abhaun aber das kann ich keinem antun, würde ich auch nie und nimmer, da muss ich irgendwie mit durch.
Irgendwann geht auch diese Phase bei mir vorbei, dann geht es halt irgendwie weiter, bis zum nächsten Tief.
Ich hoffe sehr dass bald alles besser wird und mein Freund und wir das Leben wieder leben können aber für unsere Zunkunft sehe ich keine Sonne...leider.
Es ist alles so schwer geworden.
ich musste das mal loswerden.
Wenn ich das jemanden von mir so sagen würde, käme garantiert keine gute Reaktion, das würde alles nur schlimmer machen, weil helfen kann da ehrlich gesagt keiner.
Die Sonne draussen scheint herrlich und mein Freund liegt neben mir halb tod auf der Couch.
liebe Grüße, die gefrustete Manu.