Hallo,
ich lese seit längerer Zeit immer mal wieder hier im Stammtisch mit und würde ganz gerne immer wieder mal reinschauen.
Einige von euch kennen mich vielleicht auch aus anderen threads.
Liebe Inus, dein Beitrag hat mich sehr berührt, einiges spiegelt sich in meiner/unserer Geschichte wieder.
Als mein Mann so sehr um jeden Atemzug kämpfte, habe ich zu ihm gesagt: "Berthold, wenn du nicht mehr kannst, und es ist so schwer für dich, ist es ok, wenn du aufhörst zu kämpfen." Er hat aufgehört zu atmen. Einfach so. Ich habe noch lange sein Hand gehalten, sein Gesicht gestreichelt. Ich konnte ihn doch nicht allein lassen, wollte für ihn da sein. Irgendwann haben mich die Schwestern gebeten, kurz draußen zu warten, sie wollten ihn umbetten. Ich habs nicht begreifen können, daß er jetzt gegangen ist, kann es jetzt noch nicht akzeptieren, es sind jetzt 7 Monate und 7 Tage.
Inus, versuche nicht, zu stark zu sein, du darfst auch mal die sein, die von anderen getröstet wird.
Mein Mann hat immer zu mir gesagt: "Jedem anderen stehst du mit Rat und Tat zur Seite, sagst ihm, was ihm vielleicht helfen könnte - nur du selbst nimmst deine eigenen Vorschläge nicht an." Vielleicht hat es mit dem Beruf zu tun, daß man immer für andere ein offenes Ohr hat, ich bin Arzthelferin.
Ich wollte immer stark sein, versuche es auch jetzt wieder, aber es klappt halt nicht immer. Ich habe gelernt, oder bin noch dabei, es zu lernen, daß ich alle Gefühle zulassen darf. Das darfst du auch.
Das Forum hier wird dir helfen, immer öfter aus deinem Loch herauszuschauen und auch herauszuklettern.
So, nun habe ich genug geschrieben.
Ich grüße euch alle
Ulrike