AW: Chemo Taxotere
Hallo Susanne,
und hallo an alle,
ich weiß nicht, ob es dich trösten kann, aber mir ging es nach der letzten Taxo-Chemo exakt wie dir jetzt. Ich war vollkommen erschöpft, ausgelaugt, schwach wie eine junge Katze. Als ich einmal zum Drogeriemarkt gehen wollte (etwa 500 Meter entfernt) hatte ich schon an der ersten Ecke das Gefühl, ich schaffe das nicht. Wie bei einer Batterie, die leer wird. Treppchen mit drei, vier Stufen kam ich nur rauf, wenn ich mich am Geländer hochgezogen habe. Es hat mich sehr erschreckt und beunruhigt, denn bei den 7 Chemos davor war es keineswegs so. Außerdem hatte ich ständig Schweißausbrüche und Atemnot und zittrige Beine.
Am 26.7. bin ich dann operiert worden und habe eine vollkommen verpennte Woche im Krankenhaus verbracht. Der Arm spannt noch, der Achselschnitt tut manchmal noch etwas weh, aber seit ich zuhause bin, fühle ich mich wieder fast normal. Kein Schwächegefühl mehr, meine Einkaufstrips führen mich locker in mehrere Geschäfte hintereinander, ich kann wieder was tragen und brauche nicht einmal mehr ein Mittagsschläfchen. Ein oder zweimal habe ich mich aus Gewohnheit mittags hingelegt und dann verwundert die Decke betrachtet und mich gefragt, was ich im Bett eigentlich soll.
Woran es lag, weiß ich nicht, rein psychisch war die Schwäche zwischen letzter Chemo und OP sicherlich nicht bedingt. Aber ich genieße meinen jetzigen Zustand sehr und denke, dass es zügig weiter aufwärts geht. Ich hoffe, du machst bald die gleiche oder nein, eine noch schönere Erfahrung!
Liebe Grüße
Ruth
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