Forum für Angehörige UND Betroffene
Guten Morgen Mucki, Brigitte,
ich geh mit den Hühnern schlafen, steh vor ihnen auf. Das ist "gesundheitsbedingt", ansonsten müsste ich mit 2-3 Std. auskommen. War aber schon immer ein frühes Huhn, habe den Haushalt gemacht, bin 12-14 Std. in der Arbeit gewesen und abends dann die Beine und Selle baumeln lassen, und war dann für alle da.
Ich weiss, dass ich mich nicht verrückt machen soll!!! Das sagt mein Verstand mir auch immer wieder, aber die Angst sitzt doch im Nacken. Dazu ist die familiäre Vorgeschichte (beidseitig) einfach zu gewaltig. Sage mir aber auch "Angst frisst Seelen auf" und das will ich nicht zulassen!!!!!!! Meiner Mutti habe ich diese Einstellung zu verdanken, sie hat es mir immer wieder vorgelebt, dass ich zum Glück ein, für manch Anderen, grausig optimistischer Mensch bin. Wo Mitmenschen verzweifeln, suche ich immer noch einen Weg aus der Sache, ob mit Kopf, Herz oder Seele. Auch wenn ich des öfteren dann feststellen musste, Mensch Jutta, wo war Deine Realität. Aber so bin ich nun mal........... :-))
@ Brigitte: Frage, warum schreibst Du "krasse" Brigitte? Ich finde
Deine Kommentare und Gedanken absolut nicht krass. Wahrheit ist Wahrheit, Gedanken sind persönliches Eigentum, so wie die Meinung auch.
Den Mitmenschen ist es einfach oft zu viel, sich mit den Gegenheiten und Krankheiten usw. auseinander zu setzen. Ich habe das so deutlich in den letzten Monaten erfahren dürfen. Ein Beispiel: Am Tage nach der Trauerfeier meiner Mutti bekam ich meine Kündigung (mit 70 andren KollegenInnen). Von meiner "besten" Kollegin, welcher ich viel geholfen habe -privat wie geschäftlich- hörte ich NIX mehr. Jetzt fiel sie der nächsten Umstrukturierung zum Opfer, ihrer Mutter geht es nicht gut, da hat sie sich wieder an mich erinnert und wollte meine Hilfe. Und wie ich nun mal bin, ich war da für sie. Nach der Diagnose schickte ich ihr am Freitagabend eine email, keine Reaktion!!!
Damit wollte ich nur sagen, es ist schön und tut so so gut, hier mal den Herzschmerz rauszulassen. Denn in solchen Situationen fehlt mir meine Mutti ganz furchtbar. Da sie bei mir im Hause wohnte, war es so einfach, kurz bei ihr rein, ihr das Herz ausschütten und weiter ging es im Takt.
Nun mal was schönes, für mich war es was Besonderes.
Mein Jüngster (16 J.) ist ein recht "privater" junger Mann (macht seine Problem usw. mit sich aus) und zeigt seine Gefühle sehr selten mit Gesten. Er nahm mich ganz fest in den Arm, und streichelte über mein Gesicht. Da hüpfte mein Herzchen!!
ICH DANKE EUCH FÜRS ZUHÖREN und die lieben Worte.
ganz liebe Grüsse,
Jutta
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