AW: Stammtisch
Hallo alle zusammen,
ach Andrea, mir kamen die Tränen, als ich Deine Kurzgeschichte gelesen habe. Sie erinnerte mich sehr an die Zeit, als meine Mutter (sie ist vor knapp drei Jahren im alter von 83 Jahren gestorben) im Krankenhaus lag. Sie war gestürzt und musste operiert werden. Wäre ich nicht jeden Tag hingegangen und hätte sie gefüttert, wäre sie wahrscheinlich noch mehr abgemagert als es ohnehin der Fall war. Sie war auch zeitweise verwirrt und sehr schwach.
Ich weiß nicht, woran es liegt, dass solche Zustände bei uns in den Kliniken herrschen. Als meine Mutti den bescheidenen Wunsch äußerte, ob es möglich sei, ihr mal die Haare zu waschen, weil sie sich "um den Kopf herum" nicht mehr wohlfühlte, erklärte man ihr, dass für "sowas" keine Zeit sei. Also habe ich das dann gemacht, damit es meiner Mutti "obenrum" wieder besser ging.
Sicher können viele Leute von solchen Erfahrungen berichten, es ist einfach nur traurig und eine Schande für unser soo hochzivilisiertes Land.
So, bevor ich mich weiter in Rage rede oder schreibe, Schluss mit diesem Thema,
Andrea, ich freue mich, dass es Dir wieder etwas besser geht. Ich denke, das Treffen mit Deinem Mädchen wird Euch beiden gut tun und ich drücke Euch die Daumen, dass es mehr schöne als schmerzliche Momente gibt.
Mir wird auch schon ein wenig bang vorm nächsten Monat. Da muss ich zum ersten Mal meinen Geburtstag (der gleichzeitig unser Hochzeitstag ist!) ohne meinen lieben Mann feiern. Ich weiß nicht, wie das gehen soll. Andererseits - wie viele unerträglich scheinende Tage habe ich während der Krankheit meines Schatzs irgendwie überstanden? Das hat mich trotz allem Leid auch ein wenig stärker gemacht. Also werde ich auch den kommenden "Feiertag" überstehen, schließlich wird meine Familie bei mir sein.
So, bevor ich jetzt vom Hundersten ins Tausendste komme und endlos zu quasseln anfange, grüße ich Euch für heute alle ganz lieb und schicke Euch ein paar Sonnenstrahlen,
Anemone
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