AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
Hallo Kerstin,
auch ich hatte ein Zungenrand-CA, OP des Tumors 2004, Entfernen der Lymphknoten mit einer verkapselten Metastase und anschließende Bestrahlung. Behandlung beim MGK-Chirurgen, OP in der UNI-Klinik, Abteilung MGK. Zu keinem Zeitpunkt war bei mir eine Chemo angesagt. Ich war sehr überrascht, als ich im Forum las, dass die meisten eine Chemo erhielten, zumindest begleitend. Offensichtlich geschieht diese viel eher, wenn die Behandlung über den HNO-Arzt läuft. Das ist schon merkwürdig.
Ich gehe routinemäßig alle zwei Monate in die Uni-Klinik zur Nachsorge. Da erhalte ich eine schriftliche "Einladung" mit einem Termin. Meine Hausärztin hat mir ohne Umschweife gesagt, dass sie nichts von dieser Turmorart versteht und ich auch Schwieirgkeiten haben werde, einen Arzt zu finden, weil diese Zungenkarzinome selten sind. Sie hat mir ihre Unterstützung zugesagt, was Überweisungen, Verschreibungen etc. anbelangt, aber alles in meine Hände gelegt. Ich organisiere also selbst die Zusatzuntersuchung beim HNO-Arzt, Blutuntersuchungen, Zahnkontrolle, sogar CT hat man mir freigestellt! Ich habe leider keinen Arzt, der mich berät und die Fäden in Händen hält.
Von Altan und einer anderen Patientin weiß ich nun übers Forum, dass die Schilddrüse peu a peu die Hormonproduktion einstellt bzw. einstellen kann. Ich werde diese Untersuchung jetzt auch wieder selber in die Wege leiten.
Insofern bist Du hier im Forum sehr gut aufgehoben. Du erhältst unterschiedliche Infos, die Du für Dich nutzen kannst und Dir helfen, beim Arzt die richtigen Fragen zu stellen. Das ist sehr, sehr hilfreich.
Nun zum Schluß noch gute Nachrichten. Mir geht es sehr gut. Mein Geschmacksinn ist vollständig zurückgekehrt und die Mundtrockenheit hält sich absolut in Grenzen. Ich kann heute sagen, dass ich fast ohne Beeinträchtigung ein ganz normales Leben führe und meiner Berufstätigkeit ohne Einschränkung nachgehe. Bei den vielen tragischen Krankheitsverläufen, die hier geschildert werden, ist es vor allem für Neue wichtig zu hören, dass es auch glimpflich verlaufen kann.
Ich wünschte mir, dass sich Teilnehmer von vor zwei Jahren hier mal wieder melden und berichten, wie es Ihnen geht, damit wir uns über die möglichen Langzeitauswirkungen, z.B. der Bestrahlung, austauschen und möglicherweise die Erfahrungen gegenseitig nutzen können.
Für Dich vielleicht noch ein Tipp: Ich nehme täglich eine Ampulle Selenase 100, da Selen ein wichter Fänger der freien Radikalen ist. Eigentlich sollte dies auch jeder Gesunde einnehmen, weil unsere Nahrung anscheinend nicht mehr genug Selen liefert.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Zuversicht, die durchaus angebracht ist.
Liebe Grüße
Lisa
|