Hallo,
ich möchte mich endlich auch mal wieder melden!
Zuerst aber an silverlady, manu und alle anderen starken Frauen: Ich muss euch meine Hochachtung und meinen Respekt für eure Leistung aussprechen. Ihr leistet wirklich übermenschliches!
Ich denke, dass ich das sehr gut beurteilen kann, da meine Freundin mich damals (vor 5Jahren und heute immer noch) auch so phantastisch unterstützt und mich immer wieder aufgebaut hat. Was wären wir Männer ohne euch!!??
Jetzt aber mal zu mir. Ich traue mich fast nicht, etwas positives zu schreiben, aber ich denke, dass es u. A. dem Harald z.B. etwas weiterhilft.
Ich hatte ja schon in einem anderen thread geschrieben, dass ich mittlerweile wieder arbeite.
Hier noch einmal kurz, worum es dabei geht:
Am 30.06 hatte ich Abschlussprüfung meiner 2 Jährigen Umschulung zum Automobilkaufmann. Vorher hatte ich schon ohne Ende Bewerbungen geschrieben mit nur Einsen und Zweien in den 4 Semesterzeugnissen (im Lebenslauf: 4 Jahre med. Rehabilitation), wenn es denn mal zum Vorstellungsgespräch kam, gab es spätestens danach die Absage. "Hatten Sie einen Arbeitsunfall?" - "Nein, Krebs......" ( habe ich natürlich netter ausgedrückt) - "oh, äh ja, wir melden uns bei Ihnen...."
Habe aber jetzt einen Vollzeitjob (seit 03.07. - nach 5 Jahren!!

) in einer Behindertenwerkstatt. Es ist eine Werkstatt für Geistig- und Körperbehinderte Menschen, habe dort vor 18 Jahren Zivildienst gemacht und arbeite jetzt in der Werkstatt im Bereich Verpackung und Montage mit und gebe Anleitungen und Hilfestellung.
Die Arbeit bringt mir sehr viel Spaß, ist zwar noch etwas anstrengend, aber ich muss mich erst wieder an den Alltag und einen 8 Stunden Tag gewöhnen....!
Gestern hatte ich im UKE in HH- Eppendorf Nachsorgeuntersuchung in der MKG. Nach endlosen 2 Std. Wartezeit kam ich endlich dran, kein Wunder, es war ja niemand mehr da der noch vor mir dran kommen konnte! Naja, jedenfalls hatte ich dann die Ehre von einem Prof. untersucht zu werden und er sagte mir, dass ich nun, nach 5 Jahren, genau so ein Risiko Krebs zu bekommen habe, wie jeder andere auch. Er freute sich über den Verlauf und meinte, dass es leider nicht so oft vorkommt……..
Ich bekam noch das eine oder andere Lob bezüglich meiner Aussprache und dem Zustand meiner Zähne, trotz Bestrahlung und dann konnte ich wieder gehen, mit dem Hinweis, dass die künftigen Nachsorgeuntersuchungen jetzt freiwillig, einmal im Jahr wären!
Bin allerdings zusätzlich noch bei uns im Ort beim HNO, ist mir einfach lieber, da er mit seinem Sichtgerät bis zum Kehlkopf schauen kann. Mein HNO sieht es genauso wie der Prof, alles wird Gut………..
Trotzdem, wie soll es auch anders sein, geht nicht alles reibungslos!
Jetzt, nach 5 Jahren, steht ein neuer Feststellungsbescheid bezüglich meiner Schwerbehinderung (GdB 80) an.
Ich bekam Post, vom Landesamt für Soziale Dienste SH, in der es u. A. heisst:“……dass Ihre Erkrankung im Mundhöhlenbereich eine günstige Entwicklung genommen hat,………….. es liegt jetzt ein rückfallfreier Verlauf und damit eine Heilungsbewährung vor. Der Grad der Behinderung ist nunmehr ausschließlich nach den noch verbliebenen Funktionsbeeinträchtigungen zu bemessen……….bei Ihnen vorliegenden Funktionsbeeinträchtigungen bedingen keinen GdB von mind. 20 mehr! Es ist daher beabsichtigt………..Aberkennung des GdB!“
Hä? Von 80 auf Null?? Die glauben ernsthaft, dass die Entfernung der halben Zunge und die Bestrahlungsfolgen keine Behinderung mehr darstellen!! Heißt also: Kein Krebs mehr, also auch keine Behinderung mehr!
Naja, dem ganzen Quatsch habe ich natürlich widersprochen und denen mal einen Einblick in meinen Tagesablauf (Essen usw.) gewährt. Mal sehen was dabei rauskommt?!
Alles Liebe und alles Gute!
torsten