AW: Stammtisch
Hallo Heide,
so ganz normal war meine Kindheit eben nicht. Meine Eltern haben sich bemüht, ohne Frage, dennoch, die Unbeschwertheit war weg, das Lachen hat gefehlt, die Trauer hat unser Leben geprägt. Schuldgefühle hatte ich eben auch, nicht von außen eingeredet sondern ganz tief in der Kinderseele entstanden...
Meinen Kindern das Lachen bewahren, ihnen das Leben erlauben, ich hatte es schon oft geschrieben, dass das mein größter Wunsche ist und auch ich glaube sagen zu können, meistens gelingt es uns gut.
Schuldgefühle habe ich keine.Auch hier, zum Glück, Gewissheit geliebt zu haben und geliebt worden zu sein. Nein, es ist die Traurigkeit an bestimmten Tagen mehr als an anderen, nicht mehr gemeinsam zu erleben, nicht mehr gemeinsam zu sehen, nicht mehr gemeinsam zu lachen.
Anemone hat einen wunderbaren Text in einem anderen Thread reingesetzt, den ich heute gelesen habe. Gerade heute hat es mir sehr gut getan, diese Zeilen zu lesen. Ich hoffe, Anemone, es ist ok. dass ich mir diese Zeilen "ausborge"
Trauerndes Geliebtes,
mit dem Verlassen unseres
gemeinsamen Weges
habe ich dein Leben erschüttert
und alles Planen zerstört.
Wir hatten einen größeren
gemeinsamen Traum.
Doch ein unbegreifliches Wirken
zwang uns in die Trennung.
Ich hatte keine Wahl,
in mir gab es einen anderen
als den menschlichen Plan.
Verzeih, dass auch ich nicht
besser wusste.
Wisse mich in Räumen
großer Erleichterung,
doch wisse auch,
wie nah ich dein Leiden fühle.
Begrenze dein Leid
und lebe dein Schicksal
in lebenswerter Weise.
(von Renate F. Hartjenstein)
Mit Rosen und Kuchen bewaffnet war ich heute bei meiner Schwiema. Ja, ich habe mich bedankt dafür, dass sie mir meinen wunderbaren Mann geboren hat und wir haben den ganzen Mittag geplaudert. So war auch dieser Tag "richtig" in liebevollen Erinnerungen an einen wunderbaren Menschen.
LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
Geändert von AndreaS (18.10.2006 um 18:47 Uhr)
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