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Alt 25.10.2006, 10:59
peti peti ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe Monika,
als ich gestern Deine Worte gelesen habe, war mir als würde ich meine eigenen Gedanken lesen.
Genauso ging es mir auch. Aber glaub mir, Du wirst die nötige Kraft und Stärke haben, da bin ich ganz sicher.
Zu Beginn der Krankheit denkt man, hoffentlich ist es kein Krebs, dann hoffentlich gibt es keine Metastasen, dann hoffentlich läßt es sich behandeln und zuletzt hoffentlich ist sie bald erlöst und muß nicht leiden. Mit jeder dieser Stationen wird man finde ich ein wenig stärker.
Versucht jeden Tag, jede Minute mit Deinem Vater zu genießen und ich wünsche Euch von Herzen, daß Ihr noch ganz viele davon habt.
Ich habe die letzten 14 Tage bei meinen Eltern gewohnt, um meinem Vater helfen zu können und um da zu sein wenn Mama stirbt. Trotz des Wissens, daß es die letzten Tage sind, war es eine intensive, ich würde fast sagen schöne Zeit. Es hört sich vielleicht komisch an, aber im Angesicht des Todes lebst Du intensiver. Der Moment, als sie gestorben ist hatte nichts schreckliches oder erschreckendes. Davor brauchst Du keine Angst zu haben. Du bist sehr stark und wirst das schaffen und wenn Du jemanden zum Reden brauchst, wirst Du hier immer jemanden finden.
Du hast Recht, die Kinder helfen und lenken ab. Ich bin innerlich sehr traurig, aber weinen kann ich nicht. Noch nicht, vielleicht kommt es noch. Befreiend wäre so ein Tränenbad bestimmt.
Zu Beginn der Diagnose hat es mich so sehr belastet, daß die Kinder keine Oma mehr haben würden. Sie hingen so sehr aneinander und ich dachte ihre Welt würde stehen bleiben ohne sie. Aber so ist es nicht. Ich habe ihnen alles erklärt, aber um wirklich zu verstehen sind sie zu klein (4 3/4, 3 und 10 Monate). Ihre Welt dreht sich wie immer weiter, vielleicht auch, weil sie ein Jahr lang erlebt habe, wie die geliebte Oma immer weniger wurde, bis es sie irgendwann nicht mehr gab. Manchmal macht es mich ungerechterweise sogar ein wenig traurig, daß sie sie offenbar so gar nicht vermissen, wo sie doch zum größten Teil nur für sie gekämpft und gehofft hat sie noch ein wenig wachsen zu sehen. Doch wie gesagt, das ist ungerecht und ich sollte froh sein, daß sie nicht leiden.
Liebe Maria, ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Kraft. Du wirst sie haben, da bin ich sicher und sollte sie uns doch mal verlassen, dann weinen wir hier zusammen, was hälst Du davon?
Ich denke an Euch
Peti
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