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Alt 04.11.2006, 21:00
Greta Greta ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Markus!

Schon wieder har es jemanden getroffen der gar nicht in die Statistik passt.
Nichtraucher, Nichttrinker, jung und sportlich. Mich nervte es immer sehr und tut es auch heute noch wenn die erste Frage die mir ein Arzt stellt lautet . Rauchen oder trinken Sie gute Frau? Mag schon sein dass dies die Risikofaktoren Nummer eins sind aber wie es scheint gibt es immer mehr Betroffene die nicht zu diesen Risikogruppen gehören.
Meine Geschichte gleicht der deinen fast auf den Punkt. Auch ich ging zuerst einmal zum Zahnarzt weil ich glaubte ein kantiger Zahn könnte der Auslöser meiner Schmerzen an der Zunge sein. Der Zahnarzt belächelte mich und schickte mich mit dem Rat Salbeiteespülungen zu machen nach Hause. Nach 2 Wochen waren die Schmerzen immer noch da. Mein Hausarzt schickte mich in die HNO zur Biopsie. Das Ergebnis : Zungenrandkarzinom. Ich getraue mich vor meinen Kindern und Angehörigen das Wort Krebs nicht in den Mund zu nehmen. Ich erklärte nur ich hab da was an der Zunge das muss raus. Nun hatte ich natürlich großes Glück wie du auch das die Diagnose relativ schnell richtig gestellt wurde. So ging keine wertvolle Zeit verloren. Es musste ein relativer kleiner Teil der Zunge entfernt werden. 4 Wochen später wurden an der Halsseite an der auch das Zungenkarzinom lag die Lymphknoten entfernt. . Gott sei Dank waren die in Ordnung. Nach der 1. Operation war ich schon nach 3 Tagen wieder fit. Bei der Neck-dissection (Halslymphknoten-Entfernung) dauerte es schon etwas länger . Vor allem der Druckverband der ja einige Tage dranbleiben muss ist schon sehr störend. Man fühlt sich so als würde jemand deinen Hals zudrücken. Aber du bist ja gut 20 Jahre jünger als ich und wirst dies sicherlich leichter wegstecken. Nun sind gut eineinhalb Jahre seitdem vergangen und alle Nachkontrollen verliefen bis jetzt gut.
Ich und wie so viele andere hier wollen dir mitteilen, dass es doch auch sehr viele gibt bei denen das ganze gut verläuft und die ohne größere Nachfolgen nun weiterleben. Ein Taubheitsgefühl an den operierten Stellen ist das einzige was mich noch ab und zu stört.
Natürlich lassen dich die Ängste und Sorgen nie mehr ganz los. Vor allem vor den Nachkontrollen werden sich dich immer wieder heimsuchen. Aber du wirst durch diese Krankheit auch lernen viel bewusster zu leben.. Es wird einem so richtig bewusst wie wertvoll die Gesundheit ist und so manche Probleme und Sorgen die einen vor der Krankheit beschäftigten lassen einen ist sehr viel leichter damit umgehen.
Nun ich wünsche dir für die nächste Zeit alles alles Gute . Solltest du Fragen haben dann nur los hier kannst du viele Ratschläge finden. . Vor allem in der Zeit gleich nach der Operation hat mir diese Forum sehr geholfen. Ich hatte meinen Laptop im Krankenhaus dabei und konnte so schon einen Tag nach der Operation mich mit meinen Sorgen und Fragen an dieses Forum wenden.

Liebe Grüße an Alle
Greta

Dir Atlan wünsche ich gute Besserung. Schone dich ein wenig, die Hausfrauenarbeit
scheint dir nicht gut zu tun.
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