AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Tanja,
kann Deinen Frust, Ärger und Deine Hilflosigkeit bis zu mir spüren, das tut mir so leid. Als Du geschrieben hast, daß Dein Schwiegervater noch Auto fährt, bin ich allerdings erschrocken und auch super sauer geworden, ich kann das leider überhaupt nicht verstehen, wenn man, egal aus welchem Grund andere Menschen gefährdet, wenn er sich selbst an den Baum fahren will, dann bitte, aber nicht andere Menschen, vielleicht fragst Du ihn mal, wie er Frieden finden soll, wenn er seine Enkel über den Haufen fährt und die dann lebenslänglich ausbaden müssen, was er angerichtet hat. Du merkst schon, mein Adrinalinspiegel ist gerade unter der Decke. Ich hab wirklich sehr viel Verständnis und bin auch ziemlich tolerant, aber da hört es auf. Sorry. Willy Millowitsch war für mich immer ein netter Kerl aus Köln, aber als er aus falscher Eitelkeit einen 15jährigen Jungen in den Rollstuhl gefahren hat, weil er "nichts gesehen hat", war meine Sympatie dahin, kann ich nichts für, die Menschen, die Opfer werden, können ja auch nichts dafür.
Ach Tanja, möchte Dich trösten und kann es nicht, Du kannst ja garnichts tun, außer immerwieder mit Engelzungen auf ihn einreden. Das tut mir so leid.
Gut, daß Du wenigstens hier Deine Last abwerfen kannst, ich hoffe, mein Beitrag schreckt Dich nicht ab, weiter bei uns zu bleiben, aber es hilft Dir doch auch nicht, wenn ich mich verstelle und Dir nur nette Worte schreibe, wenn ich doch anders fühle (nur zum Thema Autofahren!!!!)
Liebe Grüße
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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