AW: Erfahrungsaustausch
Hallo liebe Heidi!
Meine Mutter bekommt nichts mehr ... der Krebs ist einfach zuuuu weit fortgeschritten. Ich habe gestern an ihrem Unterbauch gefüllt. Da tastet man zwei "Bollen" so gross wie eine Mandarine. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie verwachsen dann ihr Darm ist, da sass ja - ausser noch im Bauchfell - die Haupttumormasse!
Ich wünsche meiner Mama nur noch, dass sie ohne Schmerzen einschlafen darf und sich nicht mehr quälen muss.
Avastin lehnt meine Mutter total ab - sie hat in ihrem Fall ja auch recht - sie ist an einem Punkt, wo man leider akzeptieren muss, wie die Dinge stehen.
Das macht es zwar nicht leichter .... die Gespräche drehen sich jetzt aber nicht mehr nur um das Thema TUMOR - wir erzählen uns gegenseitig, was SCHÖN war, wir weinen zusammen, sie sagt, wie sie sich ihre Beerdigung vorstellt ... sie freut sich an den Leuten, die sie besuchen ... und vor allem an ihren Enkelkindern ....ihren MEDIZINIS, wie sie immer sagt.
Heute ist nun Tag 7 - der Stoma-Beutel ist immer noch JUNGFRÄULICH! Keine Ahnung, WANN da mal endlich ein Arzt reagieren will!
Ich habe heute voller Zorn einen Brief an die Badener-Klinik entworfen. An diese überhebliche Ärztin, die im Mai zu meiner Mutter meinte, sie brauche keine Abschlussuntersuchung, sie sei jetzt erst einmal gesund und in diesem Jahr auch kein MRT mehr nötig! (HAHAHA) Es ändert zwar nichts und hätte vielleicht auch nichts geändert, wäre diese Untersuchung gemacht worden ... aber sie soll es einfach WISSEN! Meine Mutter hat mich um das Schreiben gebeten ... vielleicht ist sie bei der nächsten Frau dann nicht so überheblich und denkt daran, dass hinter jeder Krankenakte ein Mensch mit Ängsten, Gefühlen und Hoffnungen steht! Vor allem macht auch immer der Ton die Musik ... als Mama zur vermeintlichen Nachuntersuchung kam wurde sie gefragt: Was wollen Sie denn noch hier?!
Liebe Grüsse
Fussel
|