Für alle, die im Moment zwar lesen mögen aber nicht schreiben…
Eine Katzenliebeserklärung
Wenn er so friedlich auf meinem Schoß liegt, eingekuschelt in eine Armbeuge und ich seine Ohren kraule, die sich bewegen können nach vorn, hinten und zur Seite, ich ihren Farbverlauf betrachte vom schwarz der Kopfmitte hin über grau und weiß bis zum rosa der Spitzen, dann die feinen Haare gegen den Strich streichle und beobachte, wie sie wieder in ihre Ursprungslage zurückfallen, möchte ich am liebsten nie mehr was anderes tun als mit ihm auf dem Sofa zu sitzen. Wenn ich dann das unterschiedlich weiche Fell streichle, auch hier gern mal gegen die natürliche Wuchsrichtung, und beobachte, wie diese vielen hunderttausend Härchen langsam, wie in Zeitlupe wieder zurückfallen, dann möchte ich nichts weiter tun, als mich mit diesem warmen Burschen auf meinem Schoß zu beschäftigen, dessen Nase vorn kühl und rosa, aber dann mit ganz kurzen dichten Haaren besetzt ist, ähnlich einem kurzflorigen Veloursteppich.
Während ich noch so vor mich hinträume, hebt er plötzlich seinen Kopf, leckt zärtlich über mein Handgelenk, um dann herzhaft zuzubeißen! Dann wird mir wieder klar: er ist eben doch ein kleines Raubtier und ich die Dosenöffnerin.
Michaela