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Alt 17.11.2006, 20:02
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.132
Standard AW: Eine positive Geschichte

Liebe Daniela,

Danke für deinen positiven Bericht.

Ich bin sehr froh, dass du das Alter deiner Mama (58 J.bei Diagnose) geschrieben hast und ich hoffe inständig, dass jetzt nicht auch bedeutend jüngere Frauen ins Grübeln kommen.

Es ist ein großer Unterschied, ob man mit 58 J. erkrankt oder mit 30,35 oder 40 Jahren! Je jünger eine Patientin ist, um so schneller teilen sich noch die Zellen (auch die Krebszellen!).
Und je schneller die Zellteilung, um so wirksamer die Chemotherapie.

Ich warne hiermit auch dringend davor, die Chemotherapie wegen Angst vor "schlimmen Nebenwirkungen" abzulehnen!
Stattdessen sollte man auf eine vernünftige und WIRKSAME Therapie gegen auftretende Nebenwirkungen bestehen!
Bis auf den leidigen Haarausfall muss KEINE Frau mehr Nebenwirkungen klaglos ertragen!

Leider hast du auch die Tumorklassifikation (Lymphknotenbefall?) deiner Mutter nicht geschrieben und ob sie einer Knochenmarkpunktion (Krebszellen gefunden?) zugestimmt hat....denn solche sind für die weitere Therapieentscheidung megawichtig.
Ebenso wichtig wäre es zu erfahren, ob es sich bei der Erkrankung der Mutter um die vererbbare Form von Brustkrebs handelt (HER-2-NEU positiv oder negativ?)

Außerdem hoffe ich sehr, dass die operierte Brust nach der Tumor-Teilentfernung wenigstens noch bestrahlt wurde...

Arimidex ist für postmenopausale Frauen, also für Frauen NACH den Wechseljahren, zur Zeit das erfolgversprechenste Medikament.
Ein Wundermittel ist es allerdings leider auch nicht und die Langzeiterfahrungen fehlen noch (Arimidex ist ja ein recht neues Medikament).

Genausowenig ist die Mistel ein Wundermittel; Vitamine und gesunde Säfte stärken zwar das Immunsystem, töten aber mit Sicherheit keine bereits vorhandenen Krebszellen ab.

Liebe Daniela, ein ganz dickes Lob an deine Schwester und an dich!
Ihr habt euch vorbildlich verhalten und eurer Mutter beigestanden.
Das ist längst nicht selbstverständlich (mehr)!

Dass ich hier einige klärende Sätze geschrieben habe, liegt nur daran, dass dies ein öffentliches Forum ist und auch dein Beitrag mit Sicherheit von vielen betroffenen Frauen gelesen wird.
Und da finde ich eine ausführliche Aufklärung für wichtig und nötig, bevor sie sich vielleicht falsch entscheiden.

Im Übrigen gebe ich dir vollkommen recht: keine Frau sollte im Diagnose-Schock überschnell handeln!
Ein Brusttumor von 1cm Größe braucht (im Normalfall) zum Wachsen etwa 8-10 Jahre...da kommt es wahrlich nicht auf einige Tage an!

Eurer Mutter und euch Schwestern wünsche ich von ganzem Herzen alles Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
pT2 (5 cm), pN 0/16, M:X, Her-2-neu negativ, Östrogen: hoch positiv (99,9%), Progesteron: negativ (0%), Knochenmarkstanze: negativ,
4x neoadjuvante Chemo (Taxol,Epirubicin), Ablatio, 3x CMF-Chemo,
30 Bestrahlungen (20 gyn), 2 Jahre Tam, jetzt (auf unbestimmte Zeit) Arimidex.
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