AW: Stammtisch
Guten Morgen zusammen, liebe Petra,
nicht zu Ende gefühlt? Oh ja, dann setzten wir uns hier hin und fangen an zu klimpern.
Die Welt dreht sich weiter, wir machen weiter. Würden gerne einen Kitt nehmen und all die Risse wieder zusammenflicken, damit es wieder „gut“ ist.
Veränderungen die Angst machen, eine Mutter die sich verändert hat und eigentlich sollte es doch so bleiben, wie es war. Und doch, auf der anderen Seite Veränderungen die Freude machen, die neugierig machen und auf die man sich freut. Macht daß das Leben aus?
Beerdigungen, ja wir fühlen das anders. Aber waren wir nicht froh, als diese Beerdigung vorbei war, dieser schwere Weg gegangen war? Nicht froh weil wir daran teilnehmen mussten, sondern froh, daß es vorbei war. Die letzte Ehre erweisen – so nennt man das wohl. Sich Zeit nehmen für dieses Letzte, weil leider zuvor, als der Mensch noch etwas davon gehabt hätte, die Zeit nicht da war. Dann ist die Trauerfeier vorbei, das Leben kommt wieder angehuscht. Und doch, tatsächlich, meist haben sich viele Menschen nicht mehr gesehen, zuletzt bei einem fröhlicheren Anlaß. Wird aus diesem Grund gelacht und gescherzt? Oder ist es vielmehr, weil die traurige Feier vorbei ist und somit auch der „Zeitpunkt“ für Traurigkeit?
Ein Narr der sie sich anders wünscht? Sind wir alle Narren? Nein, wir sind empfindlicher geworden, haben gute und schlechte Tage. Ein kleines „Nix“ und die Talfahrt geht los.
Du hattest einen schönen Abend, trotz des Morgens. Hast Dich einfangen lassen von der Musik, von dem gehörten. Der Abend ist vorbei. Schön wäre es gewesen, wenn Du noch jemand zum reden gehabt hättest – so ein Ausklang des Tages, so ein erzählen. Antworten auf Deine Gefühle und auf das Gesagte. Sind immer die Stunden, mit denen ich mich sehr schwer tue. Du hast einen Weg gefunden, hast angefangen zu klimpern, hast uns erzählt und teilnehmen lassen. Schön.
Kommt alle zusammen gut durch den Tag.
Bruni
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