AW: Malignes Melanom
Hallo Silviana,
die Leitlinien sind nur eine Empfehlung. Ob sie nur einen Kosten/Nutzen-Kompromiss darstellen, lass ich mal dahingestellt. In der Regel beruhen sie auf neuesten Erkenntnissen und sind dem Schema F, nach dem irgendein Hautarzt seit 25 Jahren vorgeht, vorzuziehen.
Das mit dem 5% Risiko hast du leider völlig falsch verstanden. Man sagt eben nicht (!!!), die 5% haben eben Pech gehabt, für die lohnt sich keine erweiterte Diagnostik im Stadium I.
Die 5% -10% der tödlichen Verläufe beim Stadium I passieren TROTZ Diagnostik und Therapie und NICHT weil die keinen Bock hatten und es teuer war.
OK? Es ist wichtig das du das verstehst, weil du sonst alle med. Statistiken falsch interpretieren würdest.
Die Mammografie beim Brustkrebs ist ein gutes Beispiel. Sie wird grossflächig durchgeführt, aber rettet bloss 1 Menschenleben pro 1000 Untersuchungen. Das sind 0,1%. Von diesen Dimensionen reden wir hier.
Grundsätzlich sollten keine überflüssigen Untersuchungen gemacht werden wenn sich keine Konsequenzen daraus ergeben und sie keine Sicherheit bieten. Sie nehmen auch nicht die Angst, die bleibt oft trotzdem. Im schlimmsten Fall haben die Menschen noch mehr Angst als vorher.
Stress und Angst sind erwiesenermaßen schlecht für unser Immunsystem.
Was nötig ist, sollten Patient und Arzt gemeinsam besprechen, das scheint mir der beste Weg.
viele Grüße, Thomas
Geändert von Thomo13 (22.11.2006 um 19:39 Uhr)
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