AW: Komplettierendes Staging
Hallo,
danke für Eure Antworten. In der Tat sind die Infos aus dem Internet schrecklich beunruhigend. Wegen der Lymphknoten habe ich gestern eine Info gelesen, dass es einen starken Zusammenhang zwischen deren Befall und der Überlebenswahrscheinlichkeit gibt. Das war wirklich beängstigend und ich habe dann darauf verzichtet, mir Infos über die Knochenmarkzytologie (bei der OP wurden routinemäßig Zellen aus den Hüftknochen entnommen) zu holen. Es sind zwar keine Knochen-Metastasen vorhanden, aber die Tumorzellen bereits im Knochenmark zu haben, wäre eine zusätzliche Belastung.
Ja, Ihr habt recht, der Bericht müsste inzwischen vorhanden sein und abfragbar / faxbar etc. sein. Mir wurde am Entlassungstag einfach ein Termin für Ende November mitgeteilt, an dem die Besprechung über Histologie und weiteres Vorgehen stattfindet. Weiter nachzufragen habe ich mich auch gar nicht getraut. Insofern kann ich nicht der Klinik die Schuld geben, dass ich noch im Ungewissen bin.
Bin zwar sonst nicht schüchtern, aber hier geht es schließlich um mein Leben und auf alle negativen Botschaften reagiere ich inzwischen mit Zitteranfälllen. Einmal hatte ich bereits bei Diagnosemitteilung über die Multifokalität so einen Anfall und es wurde eine psychosoziale Betreuerin gerufen, die mich dann erst mal in einen Extra-Raum mitgenommen und mich beruhigt hat.
Heute frage ich mich, was es mir konkret bringen würde, den Histologiebericht vorher zu haben. Ich werde mir zu dem Gespräch Mitte nächster Woche jemanden mitnehmen und denke, dass die Mitteilung im persönlichen Gespräch einfühlsamer erfolgen kann als über Fax oder übers Telefon.
Gestern ergab sich noch ein beruhigender Aspekt: Ich bekam per Post einen Fragebogen darüber, wie zufrieden ich mit der Krankenhausbehandlung war. Zu Dokumentationszwecken. Nun teilte mir ein Bekannter mit, ein solcher Fragebogen käme immer erst dann bzw. mache ja nur dann Sinn, wenn keine Nachoperation erfolgen muss und der stationäre Aufenthalt tatsächlich abgeschlossen ist. Er kennt sich ein bisschen in Medizin aus und weiß angeblich darüber Bescheid.
Ich verusche, mir vorzustellen, der Krebs sei durch die OP aus meinem Körper raus und bei den auf die OP folgenden Therapien würden lediglich die restlichen überlebenden Krebszellen abgetötet, falls welche überlebt haben. Das ist der einzige Gedanke, der mich zurzeit beruhigen kann.
Danke auch an Dorothea für das Gesprächsangebot. Bin jedoch eher der "Schreib-" und nicht so sehr der "Telefoniertyp". Was bedeutet, ich gehöre zu den seltsamen Menschen, die sich lieber und besser schriftlich ausdrücken als mündlich. Zudem ist Krebs so ein Tabu-Thema, über das es sehr schwerfällt, zu reden, zumal dann, wenn man selbst mitten drin steckt.
Viele liebe Grüße
Anwi
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