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Alt 04.12.2006, 13:03
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Doro, vilen, vielen Dank für dine lieben und aufmunternden Worte. Es tut gut, wenn man nicht immer die gleichen sprüche hört, wie "gute Stunde hätte" u.s.w. Mein Vater kam gerade weinend nach Hause. Er war bei meiner Mutter und er sagte sie schliefe nur noch und wollte uach nur noch uns Kinder sehen. Er hat vorhin mit dem zuständigen Arzt gesprochen und der meinte das Wasser und auch die Lungenentzündung kämen von der Leber. Diese sei nunmal stark geschädigt. Sie wollten es ihr noch so schön wie möglich machen und auch den Schleim nun ständig absaugen. Mein Vater steht nun völlig neben sich und kommt aus dem Weinen nicht mehr heraus.
Und dies alles kurz vor Weihnachten. Mir kommt das alles wie in falscher Traum vor und ich warte das mich gleich jemand weckt und sagt: stimmt nicht, du hast alles geträumt." Der Arzt sagte er könnte keine Prognosen machen und das sie halt alles versuchen wollen. Habe Mama gestern Nachmittag ins Ohr geflüstert das sie wieder kämpfen soll und das wir beide doch noch so viel vorhaben. Sie sagte zu mir: "Natürlich kämpfe ich, wie immer!"
Ich habe so schreckliche Angst. Angst vor dem besagten Anruf aus dem Krankenhaus, Angst vor dem was da auf mich zukommt. Ich weiß nicht ob ich die Kraft dazu habe. Ich weiß es nicht. Stehe im Moment völlig neben mir und erlebe alles wie durch einen Wattebausch. Versorge alle mit Essen, wasche Wäsche und putze. Doch es ist alle so sinnlos ohne sie. Sie ist nicht nur meine Mama, nein sie war auch meine beste Freundin und meine engste Vertraute. Doch wie muss sie sich erst fühlen. Endlich hat sie die beiden Babys zur Welt kommen sehen, und schon muss sie sie wieder hergeben. Sie spricht ständig davon wem ich was zu Weihnachten kaufen soll und sie plant immer noch ihren Urlaub im Frühjahr und ihren Umzug in meine Wohnung.
Das heisst sprechen kann man das gar nicht nennen, sie flüstert nur noch und muss vor jedem Wort tief Luft holen. Warum muss ein Mensch so schrecklich leiden. Ich werde es nie verstehen. Sie ist mein Ein und Alles. Sie friert den ganzen Tag und ihr Körper ist eiskalt. Ich habe ihr schon warme Decken mit ins Krankenhaus genommen. Habe ihr Pudding gekocht, den sie am liebsten mag, doch nach 3 Löffeln ist wieder Schluß. Sie will einfach, bzw,. sie kann einfach nicht essen.
Entschuldigung, das ich das alles hier so wirr durcheinander schreibe,, aber ich bin etwas kopflos.
Wiederum hoffe ich immer noch, wie du auch schon sagst Doro das sie sich wieder fängt, weil sie so ein großer Kämpfer ist. Schließlich haben uns die Ärzte vor 3 Jahen und 8 Monaten auchgesagt, es ginge zu Ende.
Hoffnung stirbt halt zuletzt.
Ich melde mich wieder wenn ich Neuigkeiten habe.
Vielen Dank auch an all die anderen für euere lieben und gutgemeinten Worte.

viele liebe Grüße
Michaela
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