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Alt 14.12.2006, 21:23
Kerstin75 Kerstin75 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

hallo Michaele,

das klingt alles sehr tapfer. Ich bewundere Dich sehr !
Ich schicke Dir jeden Tag aufs neue: Kraft, Kraft, Kraft, dass die Trauer Dich begleitet, aber nicht zermürbt.

Habe eine Weile nichts mehr von unserer Situation erzählt, es war so viel und doch sowenig, ich war immer wieder am überlegen, lohnt es sich zu schreiben und dann kamen die Renovierungsarbeiten auf uns zu und dann viel markantere einschneidendere Neuigkeiten (schlechte wie gute) in Euren Beiträgen, dass meins wirklich nicht mehr so wichtig war.

Meine Mutter hatte inzwischen Geburtstag, kurz zuvor (Ende Nov.) stellte sich eine komische Stimmung bei uns ein. In unseren Köpfen ging umher, ob das wohl der letzte Geburtstag ist, ob sie wohl an dem Tag Gäste empfangen kann und will; usw.usf. Die Stimmung hielt eine Weile an und wurde jetzt abgelöst von einer immensen Anspannung, denn am Montag steht das erste CT nach Beginn der Antikörperbehandlung an und am Mittwoch im Gespräch mit dem Onkologen wird uns also doch noch vor Weihnachten das Ergebnis gesagt. Also rein nüchtern betrachtet fühlt sich meine Mutter unverändert ganz passabel, aber der Psycho-Stress, das Warten, die Ungewissheit bringt mit sich, dass man den Optimismus jeden Tag aufs Neue auffordern muss uns durch den Tag zu bringen, der Pessimismus hingegen steht jeden Morgen unaufgefordert mit uns auf, wenn wir nur das eine Bein aus dem Bett schwingen. Aber was erzähl ich, Ihr kennt das Gefühl ja auch alle.

Die Antikörperbehandlung wirkt im übrigen folgendermaßen: Antikörper sind Eiweißmoleküle, die sich an die Blutgefäße andoggen. Sie nehmen den Blutgefäßen den Sauerstoff, so dass die Metastasen, die von diesen Blutgefäßen eigentlich genährt werden, anfangen auszutrocknen und abzusterben. Parallel wird aber dennoch eine Mono-Chemo verabreicht, damit auch die Zellteilung also der Wachstum der Metas gehemmt wird. Also im Prinzip, Methode mit zwei verschiedenen Ansätzen. Lt. Onkologe gibt es sehr gute Studienergebnisse bei Lebermetas bei Darmkrebs, bei Magenkrebs ist das ganze noch gar nicht so erprobt und deshalb bleibt es erstmal bei einem Versuch. Sollte am Mittwoch die Methode gar nichts oder zu wenig gebracht haben bricht man ab, weil pro Behandl. kostet das ganze 6.000 EUR ! Meine Mutter erhält einmal pro Woche Chemo (3x, dann wird eine Woche pausiert) und bei jeder zweiten Chemo wird zusätzlich der Antikörper gespritzt.

Was gibt es bei Euch Neues Erle (hab Deine Beiträge in nem anderen Thread gelesen).
Doro, bei Euch alles o.k.? uneingeschränkte Weihnachtsstimmung und Zuversicht fürs Jahr 2007 noch immer mit an Bord ???

An alle liebe Grüße
Kerstin
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