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Alt 04.04.2003, 14:59
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Hallo Sabine,
sorry, dass ich erst heute reagiere, war zwei Tage auf Fortbildung. Den Ausdruck "Spindel" beziehe ich hier auf eine chirurgische Schnitttechnik, von der ich mal am Rande mitbekommen habe, deshalb bin ich mir auch nicht so ganz sicher, ob diese Technik für die Länge a) verantwortlich ist und b) wirklich so heißt. Ich weis nur, dass der Schnitt spindelförmig ausgeführt, d.h. an den äußersten Ecken nur wenig herausgeschnitten, wird. Zur Mitte hin erweitert sich der Schnitt dann bis zur erwünschten Breite. Wenn du auf ein Blatt Papier einen Mund (oder eben die Form einer Spindel) zeichnen würdest, dann wäre die Form in den Mundwinkeln ganz schmal und in der Mitte wären die Lippen breiter. Leider kann ich's dir hier nicht aufzeichnen, aber ich hoffe du kannst dir bei meinen unbeholfenen Beschreibungsversuchen etwas vorstellen. "Spindel" deshalb: Wenn du die schmalen Ränder der Spindel wegdenkst, bleibt ein "Kreis", der in etwa so lang wie breit ist. Wenn jemand so einen Kreis in dich hineinschneidet, kann er das dann entstandene Loch nicht mehr so zusammennähen, dass eine relativ gerade Oberfläche zurückbleibt. (Darum würdest du ja ein Loch im Strumpf stopfen und nicht einfach zusammennähen.) Egal wie herum man dann versuchen würde das Loch zusammenzuziehen und zuzunähen, in den Ecken würde es "hochzipfeln". Deshalb schneidet man "spindelförmig" und kann das Ganze dann wieder mit ziemlich ebener Oberfläche zusammenziehen und zusammennähen. Daraus folgt, dass die Länge dieser spindelförmigen Wunde davon abhängt, wie breit die Spindel an ihrer breitesten Stelle ist. (Und wahrscheinlich auch davon, an welcher Körperstelle sie sich befindet.) Meine "Spindel" war eben an der dicksten Stelle knapp zwei Zentimeter breit und lag in der Leistengegend (Vom Schamhügel zur rechten Hüfte). Weil wegen dem vorhandenen Narbengewebe sich das Narkosemittel irgendwie nicht richtig verteilt hat, musste meine Ärztin rechts ohne große Betäubung schneiden, deshalb hat sie den Schnitt um einen Zentimeter kürzer gemacht als sie eigentlich wollte. Das Ergebnis ist ein kleines "Öhrchen" in der rechten Ecke der Narbe. Tut mir leid, aber besser kann ich es g'rade nicht erklären. Hoffentlich hast du keinen Schreck gekriegt, weil du Sorge hast, auch so einen langen Schnitt zu kriegen, ich wollte dich nicht ängstigen.
Auf jeden Fall wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und Grüße euch, Robert
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