AW: Doppelbelastung organisieren
Hallo Tato,
Annett hat das sehr sehr schön ausgedrückt. Ich denke da ähnlich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen.
Die letzten Wochen mit meiner Mutter waren die schrecklichsten und gleichzeitig intensivsten meines Lebens. Die Zeit hat mich verändert. Meine Mutter in ihrem Sterben zu begleiten und sie gehen zu lassen war das größte, was ich in meinem Leben bisher geleistet habe. Ich war 26 Jahre alt und gerade in meinem zweiten Jahr im Beruf. Ich hatte die Doppelbelastung durch einen sehr stressigen Job, dem ich trotzdem gerecht werden wollte. Stichwort Leistungsgesellschaft.
Es funktionierte nicht. Nach langem hin und her habe ich zwei Wochen unbezahlten Urlaub genommen. Aber da war es schon zu spät, in der ersten Woche ist meine Mutter gestorben und in der zweiten war die Beerdigung. Ich habe die letzte kostbare und unwiederbringliche Zeit einem Job geopfert, der es absolut nicht wert war. Ich hatte große Schuldgefühle deswegen und habe gute zwei Jahre gebraucht um mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Heute arbeite ich längst in einer anderen Firma, dem Job von damals weine ich keine Träne nach aber es vergeht kein Tag an dem ich nicht an meine Mutter denke.
Wäre ich wieder in dieser Situation, würde ich mich sofort vom Hausarzt krank schreiben lassen und mich voll auf meine Familie konzentrieren.
Das Sterben eines Menschen kann man nicht planen, aber man kann dankbar sein, wenn man dabei sein und es begleiten darf.
Wie Annett schon sagt, hör lieber auf dein Herz und weniger auf dein Organisationstalent. ;-)
Lieben Gruß
FridaB
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