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Alt 17.01.2007, 13:01
Kathrin23705 Kathrin23705 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Und wieder ein Beitrag von mir:

Hab gerade meine Schwester im Einkaufsmarkt getroffen . Ihr ging es wieder relativ gut. Gestern hat sie sich ein Fischbrötchen bestellt. Eine Schillerlocke. War wohl doch etwas zu fett für sie. Aber sie hat es genossen!

Heute morgen hatte ich ein ziemliches Tief. Weiß auch nicht, warum. Ich konnte mich nicht zu irgendetwas aufraffen! Sind wahrscheinlich alles "Folgeerscheinungen".

Hab mich dann kurz ans Netz gesetzt und hab nen sehr interessanten Artikel gefunden. Hab mal einfach die Seite hier reinkopiert. Vllt. interessierts ja jemanden?

Krebs

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Tumortherapie

Selbstmordbefehl für Krebszellen

Tumortherapie: Selbstmordbefehl für Krebszellen
Krebszellen im Labor


| 17.01.07, 06:00 |

Ein besonders kleines Molekül lässt Krebstumoren schrumpfen. Es bewirkt, dass in den entarteten Zellen ein Selbstmordprogramm anspringt.

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Es ist farblos, geruchlos, vergleichsweise unschädlich, preiswert, und es wirkt offenbar hervorragend gegen Krebs. Dichloressigsäure, kurz DCA, heißt der Wirkstoff, der das Tumorwachstum stoppt. Evangelos Michelakis von der University of Alberta beobachtete im Laborversuch, dass das Minimolekül die Rückbildung unterschiedlicher Tumoren von Lunge, Brust und Gehirn bewirkt.

DCA hat die Fähigkeit, blockierte Mitochondrien in Zellen zu reaktivieren. Mitochondrien sind winzige Kraftwerke im Inneren der Zellen. Seit Jahrzehnten setzen Mediziner den Wirkstoff ein, um Kinder mit einer angeborenen Mitochondrienstörung zu behandeln. Darüber hinaus kann man unter anderem Warzen mit dem Wirkstoff entfernen.

Schon in den 30er-Jahren stellten Forscher fest, dass die Mitochondrienfunktion von Krebszellen gestört ist. Da sie auch eine Schlüsselrolle in dem programmierten Zelltod (Apoptose) spielen, ist das für die Krebszellen von Vorteil: Sie können sich ungehindert vermehren, ohne dass sie irgendwann den Befehl zum zellulären Selbstmord erhalten.

Wiederbelebte Zellkraftwerke

Bislang glaubten die Forscher, dass die Mitochondrien durch den Krebs irreversibel geschädigt werden. Evangelos Michelakis und sein Team konnten das Gegenteil beweisen: Mit Hilfe von DCA gelang es den Forschern, die lahm gelegten Mitochondrien zu reaktivieren. Sobald ihre Funktion normalisiert war, verzögerte sich das Tumorwachstum erheblich. Anders als die meisten anderen Krebsmedikamente hat DCA keinerlei Auswirkungen auf gesundes Gewebe. Da DCA schon seit Jahrzehnten bei anderen Erkrankungen verordnet wird, weiß man, dass es gut verträglich ist. Einem baldigen Test an Krebspatienten steht daher nichts im Wege.

Ein weiterer Vorteil des Wirkstoffs: Weil alle Krebsarten den programmierten Zelltod durch lahm gelegte Mitochondrien umgehen, könnte DCA gegen ganz verschiedene Tumortypen wirken. Außerdem sind die DCA-Moleküle so winzig, dass der Körper sie problemlos aufnimmt und sie beispielsweise auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden, um Gehirntumoren zu bekämpfen. Und: Für DCA hält kein Pharmaunternehmen ein Patent, das macht es besonders preisgünstig.

Zu billig für die Forschung?

Die Kehrseite der Medaille ist, dass wenig Interesse daran besteht, teure klinische Tests zu finanzieren, wenn sich ein Medikament später nicht hochpreisig verkaufen lässt. Die Wissenschaftler hoffen nun auf Geldgeber, die die aufwändigen Versuchsreihen bezahlen.

Harald Schweim vom Lehrstuhl für Drug Regulatory Affairs an der Universität Bonn ist die Substanz gut bekannt. „Ein uraltes Molekül“, befindet der Experte für Arzneimittelzulassungen. Seine Wirkung auf sich teilende Zellen sei schon länger bekannt. Zwar gebe es in Deutschland ein Indikationspatentrecht, das bereits bekannten Substanzen mit neuen Wirkungsgebieten einen Patentschutz einräumt – unter anderem, um den Hersteller dafür zu entschädigen, dass er aufwendige klinische Studien bezahlen muss.

Keine Chance auf Patent

Doch über Dichloressigsäure sei dazu schon zu viel bekannt. So findet die Wissenschafts-Suchmaschine „Google Scholar“ zu dem Begriff knapp 5000 Einträge. Ergänzt man die Suche um das englische Wort „cancer“, finden sich immerhin noch über 700 Literaturstellen. „Ich schätze die Chance für ein Indikationspatent daher auf weit unter 50 Prozent“, sagte er im Gespräch mit FOCUS Online.

In den USA gebe es allerdings die Möglichkeit, Studien zu solchen Substanzen mit Hilfe öffentlicher Gelder zu finanzieren, etwa über Fonds aus Steuergeldern, in die zudem ein Teil der Gewinne von Pharmaunternehmen fließe. „In Deutschland haben wir solche Fonds leider noch nicht, auch wenn wir das sehr begrüßen würden“, betonte Harald Schweim.


(Cancer Cell)
Leser-Kommentare (2)

Massenmord mal anders
Wie krank ist unser System, wenn eine ganze Industrie auf Kosten leidender Menschen diese lieber scheibchenweise zersägt statt mit billigsten Mitteln zu heilen? Wie krank sind unsere Politiker, wenn Sie die Gesundheitsforschung der Pharmaindustrie übertragen, statt den Krankenkassen und Patientenverbänden?

meckerhexe (125 Kommentare) (17.01.2007 07:43 Uhr)
Wichtiger
Es wäre doch viel wichtiger, Geld für solche Forschungen (USA) freizustellen als Milliarden in den Irak oder andere Kriegsmaschinerien zu schieben. Dies gilt nicht nur für die USA!!! Man sollte doch froh sein, dass das Medikament billig zu produzieren ist. Dann kann auch vielen Leuten geholfen werden die wenig Geld haben oder keine Krankenversicherung. Leider geht es bei den Pharmaunternehmen immer nur um Profit. Wäre es ein neues teures Aidsmittel würden sie sich die Beine ausreißen obwohl das dann armen Menschen auch nicht hilft.

Liebe Grüsse

Kathrin
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