AW: Erfahrungsaustausch
Liebe Mitgestalter dieses Forums,
als erstes möchte ich euch allen für die informativen Beiträge danken. Seit letztem Oktober bin ich nun ein interessierter Leser, da meine Tante (43 Jahre alt) unerwartet wie bei vielen anderen auch an einem fortgeschrittenen Eierstockkrebs erkrant ist. Wir hatten eine harte Zeit hinter uns und hofften gerade nach der 2. Chemotherapie (PEB Chemo - mit Cisplatin, Bleomycin und Etoposid), die eigentlich diesmal auch ohne Übelkeit in der Klinik in Wiesbaden verlief, dass es langsam aufwärts gehe. Kaum war sie Zuhause, um die nächsten 14 Tage wieder zum aufpeppeln für die nächste Behandlung zu nutzen, verschlechterte sich ihr Zustand rapide da sie plötzlich ohne Hilfe kaum noch laufen konnte und ihr linkes Bein eiskalt wurde und auch nicht mehr warm wurde - verbunden mit Rückenschmerzen. Als sich der Zustand des Beines nicht besserte, wies ihr Arzt sie in die Klinik hier vor Ort ein um ihre Venenfunktionen zu überprüfen. Nach längerem Herumforschen und mehreren CT's stellten sie eine Verklumpung in der Bauchhauptschlagader fest und wiesen eine OP an. Diese war dann auch gestern - als dann nach der OP ihr Bein wieder nicht warm wurde führten sie diesmal wieder ein CT durch, dass bis runter zum Fuß ging und stellten fest, dass eine Vene kurz über dem Fuß verstopft war und es wurde wieder eine OP angeordnet. Meine Tante, die dann im Aufwachraum auf den nächst-freiwerdenden OP-Saal warten musste, war schon vor der 1. OP fix und fertig. Nach der letzten OP teilte der Arzt uns dann mit, dass zwar ein Teil der Verklumpung enfernt werden konnte, jedoch ein Teil immernoch verblieben wäre. Es würde nichts mit der Chemotherapie zu tun haben, sondern es könnte evtl. etwas mit dem Tumor zu tun haben. Daher haben sie einen Teil des enfernten Gewebes an den Pathologen geschickt. Heute hat sie dann erfahren, dass ein noch verbliebener bösartiger Resttumor nicht auszuschließen ist bei der Bauchhauptschlagader und das man noch einige Ergebnisse abwarten müsse. Wir hoffen nun natürlich, dass es sich als etwas anderes herausstellt aber meine Tante ist langsam mit ihren Kräften am Ende. Da ich durch eure vielen Beiträge über die Wichtigkeit der Entfernung des Ovarialkarzinoms durch fachkundige Ärzte erfahren hatte und auch von der Qualität der Klinik Wiesbaden, haben wir im Okt. alles dran gesetzt, sie von Nürnberg nach Wiesbaden zu schaffen. Es wird immer schwieriger, dass ganze zu verstehen und wir wissen selber nicht mehr, wie wir ihr Kraft geben können. Dabei ging der Tumormarker runter und auch sonst gaben die Ärzte ihr viel Mut durch die positive Entwicklung. Wie kann sowas übersehen werden?
Gruß, Gülcan
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