Einzelnen Beitrag anzeigen
  #365  
Alt 30.01.2007, 11:36
mimmi mimmi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.12.2005
Ort: München
Beiträge: 395
Standard AW: Jetzt Metas - was mach ich nur???

Hallo ihr Lieben,

habe gerade diesen Bereich des Forums (Brustkrebs) grob überflogen (sofern das eben möglich war) und auch den Bereich von Bettina sehr verfolgt! Es hat mich tief getroffen diesen Weg (etwas) zu verfolgen - zu sehen, dass hier einiges mehr geschrieben wird als "nur" Brustkrebs...
hier findet einiges mehr statt...das was nach dem Brustkrebs folgen kann...
einige von euch werden sich denken: ja natürlich... mir war das nicht so klar.
Daher habe ich mich entschlossen auch ein wenig mich hier in diesem Bereich einzuklinken, auch wenn ich nicht genau weiss wo ich da wirklich anfangen soll...
Ich hoffe es hat keiner was dagegen...

Ich bin deshalb auch so erschüttert, weil es mit den Hirnmetas so wahnsinnig schnell gehen kann...
Gerne möchte ich einigen Frauen ein wenig Hoffnung machen.
Vielleicht erzähl ich ein bisschen was von mir / eigentlich ja meiner Mutter...

Meine Mama bekam im Jahr 99 Brustkrebs...wurde auch leider zu spät erkannt. Ich erinner mich noch genau - war ich doch erst 12 Jahre alt! Sie hatte wie immer ihre Sonnenbrille auf, doch diesmal lachte sie nicht als sie sie abnahm - ihre Augen waren traurig, schwarze Wimperntusche war verlaufen, sie guggte mich an und wollte doch so stark sein und sagte mir wie es war: Ich habe Brustkrebs, aber wir schaffen das.
Damals war mir doch garnicht bewusst, dass dies eine Krankheit ist, die bis zum Tode führen kann - ich wusste das nicht!!!
Die rechte Brust wurde ihr entfernt, und damit auch einiges an Lymphen. (Wieviele genau, das kann ich nicht sagen, es waren sehr viele - soviele, dass sich ein Lymphödem bildete, welches die Nerven im Arm abklemmte und ihn lahmlegte)...
Hierzu bekam sie noch Bestrahlung auf der rechten Seite - danach war erstmal Ruhe.
Doch als der Arm auch durch Lymphdrenage nicht mehr abfloss erkannte keiner der Ärzte etwas. Sie musste erst auf Kur fahren, wo die Ärzte feststellten, dass sich dort kleine Metas gebildet hatten, die alles blockiert hatten.
Sie bekam wieder Chemo - sooft ich - ich kenne die Reihenfolge garnicht - bis ihr letztendlich auch die 2. Brust abgenommen wurde.

Ich bin mit alle dem nicht wirklich klargekommen. Zwischenzeitlich starb meine Oma (vor 3 Jahren), die sowas wie meine 2. Mama war, da mein Vater starb, als ich 4 Jahre alt war...
Ich war nicht wirklich nett zu meiner Mama, war zickig und hab ihr keineswegs geholfen - das wurde leider immer schlimmer.
Dann bin ich leider 1 Jahr in die Drogen abgesumpft ---
doch dann hat es mir gereicht!! Da wollte ich raus... zumindest das klappte. Aber das verhältnis zu meiner Mama war nicht das beste....

Im März letzten Jahres ist dann was wahnsinnig schreckliches passiert, was mir - leider etwas spät, aber besser als nie - die Augen öffnete!!!
Sie hatte einen Krampfanfall!! Zum Glück war ich Zuhause, wollte eigentlich bei meinem Freund sein, doch wir hatten uns gestritten...
Ich rief den Notarzt und nach zahlreichen Untersuchungen stellte man fest - Gehirnmetastasen - viele - unzählbar...
Ihr könnt euch ausmalen, wie es innerhalb eines Patienten und den Angehörigen aussieht. Ich habe keine Geschwister, ich stand alleine damit da. Meine Mama war immer die starke - sie fühlte sich schrecklich!
Die Ganzkopfbestrahlung lehnte sie ab... ich hab gesagt, ich werde hinter jeder ihrer Entscheidungen stehen und ihr helfen und für sie da sein wo es nur geht.
Ich wusste - da ich mich bereits sehr informiert hatte über das thema Krebs - dass dies das Endstadium war...

Ich habe ich massig über Ganzkopfbestrahlungen etc informiert und sie zum Glück! - doch von einer überzeugen.
Nachher sagten ihr die Ärzte: hätten Sie das nicht gemacht, wären sie heute nicht mehr unter uns... sie kam sich verarscht (sorry) vor...denn dies sagte ihr davor keiner. es hieß immer nur: "es ist ganz allein Ihre Entscheidung"...

Ganzkopfbestrahlung hat sie relativ gut überstanden, jetzt bekommt sie Chemo wegen der anderen im Körper verteilten einzelnen Metas (nicht in den Organen - letzter Befund)...

Diese Woche gibt es die Untersuchungsergebnisse von der letzten Kopfuntersuchung am Freitag... Mama erkannte schon, dass die Metas kleiner geworden sind. Man gab ihr damals maximal ein Jahr!!! Meine Mama lebt fast ein jahr damit und sie arbeitet noch! Sie arbeitet, und lebt ihr Leben so selbständig wie es nur geht!
Klar gibt es auch schlechte Tage, an denen Ihre Augen nicht so wollen wie sie, an denen es ihr nicht so gut geht. Aber die Guten überwiegen!!!

Vielleicht macht das einigen von euch auch ein wenig Hoffnung, denn die sollte man niemals aufgeben"!!!

Ich hoffe ich hab euch mit meinem Ellenlangen Text nicht so zugeschwafelt... aber ich musste mir das Ganze einfach mal von der Seele schreiben...

Ich wünsche euch allen wahnsinnig viel Kraft - und dass es erst garnicht soweit kommt!!!

Liebe Grüße

mimmi