Forum für Angehörige UND Betroffene
Hallöchen Ihr Lieben,
hallöchen Jutta, Du Morgenmenschchen!
Ja, die frischen Tage, die da so beginnen, die so schön still sind und mit Vogelgezwitscher begleitet werden, sind schon schöne Momente. Ich mag die auch sehr.
Doch im Moment ist's wieder Äbendle, also bald Zeit zum Schlafen gehen. Sind AUCH schöne Momente (Lach!)!
Jutta, dieses "Hippel"-Gefühl kenn ich auch. Manchmal sind's bei mir Intuitionen, aber die machen mir Angst, wenn ich nicht genau weiss, WAS los ist. Ich verwöhn' mich dann immer mit irgend was Schönem, damit das "Hippeln" (grins!) ein bisschen weg geht.
Können aber auch nur ein wenig die Nerven sein. Also tu Dir auch was Gutes, gell?
Du hast mich noch gefragt, ob ich auch so Mühe mit einer Perücke gehabt hätte, weil mir die Lockenpracht ausging, aber ... ich hatte ja gar keine Chemo, also weiss ich gar nicht, welche Probleme ich da hätte, bzw. wie ich da reagieren würde. - Ich glaube aber, ich wäre (sicher mal am Anfang) bestimmt sehr eitel, hm-hm! Und Perücke zu tragen, ist, glaube ich, auch nicht gerade so angenehm. Vermutlich braucht's eine Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat, oder zumindest, bis die Haare wieder ein bisschen nachgewachsen sind.
Geht's Deiner Freundin gut soweit?
Das ist super, dass Du da noch gute Ärzte gefunden hast. Das beruhigt wengistens, gell?
Aber sag mal, wieviele Bücher nimmst Du denn mit? Und welche? Krimis zum Ablenken? Oder hast Du lieber Sachliteratur?
Uff, ich hatte da auch immer Bücher in meine Rehas mitgenommen, (Thriller vor allem!) auch damals, als ich operiert wurde, aber das Lesen war dort immer so schwierig. Einerseits wurde man beim Lesen immer von irgend woher gestört (Arztvisiten, Besuche, Essenszeiten usw.), und andererseits lag's an meinen Nerven, weil ich mich kaum richtig auf's Lesen konzentrieren konnte. - Aber ich hab' mich trotzdem immer wacker durchgekämpft, jaja! Ich brauchte das einfach, diese ruhigen Lesemomente.
Mucki, ich grüsse Dich auch ganz lieb. Dieses "Aufräumen" ist nicht so einfach, gell? Und doch tut man's, und irgendwie tut's einem ja auch gut. Ich glaube, das macht nichts, wenn noch Dinge übrig bleiben und herum stehen, die einen so an den lieben Menschen erinnern. Es ist ein Teil, der noch DA ist, und der soll da bleiben, so lange es Dir gut tut.
Und wenn mal jemand kommt, und Dich fragt, warum diese Tasche und diese Kiste da noch rum stehn, dann kannst Du sagen, Du bist noch nicht fertig mit "Aufräumen", und wenn Kopfschütteln oder verständnislose "Sprüche" kommen, dann achte einfach nicht darauf. Gell?
Eines Tages wirst Du vielleicht über die Tasche oder die Kiste stolpern, ... aber dann wirst Du sie wahrscheinlich auch wegräumen können. ;-)
Hey, ich drück Euch beide ganz fest, und ... natürlich werde ich Euch dann von meinem Schwimmtag am Mittwoch erzääääählen, jaja! - Vielleicht vom netten Bademeister?? :-)
Oder von den strampelnden Opas, die ich retten musste?? Kicher!
Bis dann, Ihr Lieben.
Es grüsselet Euch
die "krasse" Brigitte
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