Liebe Erle,
jetzt bin ich aber froh, dass dein "Schweigen" doch auch mit Karneval zu tun hatte. Obwohl die Erkrankung deines Vaters natürlich auch noch bei euch dazukommt. Das kostet nochmals zusätzlich Kraft. Es ist wirklich unglaublich, dass immer alles auf einmal kommen muss. Ja und das mit den lieben Söhnen weißt du ja schon, dass ich das bestens nachvollziehen kann. Meine sind ja etwa gleich alt wie deine. Unser Ältester hat jetzt 2 Monate vor dem ABI einigermaßen verstanden, dass er was tun sollte. Na ja und eine einzige Bewerbung für den Zivildienst denkt er wird ja wohl reichen. Ich wünsche es ihm und uns, dass er recht haben möge.
Deine Uniklinik-Erfahrung ist ja mal wieder typisch für diese großen Kliniken. Ich bin auch sehr froh, dass wir bei dem niedergelassenen Onkologen gelandet sind und der Uniklinik "entflohen" sind.
Ich wünsche euch so sehr, dass die Chemo dieses Mal Erfolg hat.
Schade, dass die Ärzte teilweise so knallhart einem jede Illusion/Hoffnung nehmen müssen. Ich denke aber immer, wenn ich das hier bei jemandem lese, dass es sich auf diese rein medizinische Linie bezieht. Mein Mann hat mir erst dieser Tage mal wieder versucht klarzumachen, dass er das alles ganz anders sieht und dass er eh denkt, dass Heilung woanders geschieht als mit diesem oder jenem Mittel. Natürlich nimmt er dieses oder jenes Mittel aber wirklich überzeugt ist er von keinem. Er hat einfach das Vertrauen, dass er noch nicht zu gehen hat derzeit. Aber er weiß, dass das halt irgendwann sein muss - ob mit oder ohne Krebs. Er hat da in seiner Familie auch entsprechende Modelle. Von seinem Opa hat er sich 4 x verabschiedet. Er starb dann in einem Moment als keiner damit rechnete. Seine Mutter meinte auch schon -zig Mal todkrank, dass sie bald sterben werde. Je älter sie wird umso besser scheint es ihr zu gehen. Mit diesen "Vorbildern" denkt mein Mann, dass er schlussendlich mit nichts Einfluss darauf hat, wann er zu gehen hat oder nicht.
Schaut mal in eure Herkunftsfamilien, wie da mit Tod und Sterben und Krankheit ganz allgemein umgegangen wurde und wird. Ich finde das sehr aufschlussreich für unsere eigene heutige Umgangsart damit. Ich habe als 4 - Jährige innerhalb 3 Monate meinen Vater verloren - meine starke Verlustangst erklärt sich damit ziemlich schlüssig.
Liebe Uschi,
genieße die gute Zeit mit deinem Mann !
Liebe Kerstin,
ich drücke euch am Mittwoch alle Daumen und berichte uns dann bitte, was rauskam !
Liebe Elli,
dir wünsche ich weiterhin diese power, die du hier ausstrahlst. Gut, dass es deinen Onkologen gibt und natürlich dich

!
Ich wünsche euch alle Kraft der Welt und sende euch viele Grüße Doro