AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar
Liebe Nerie
Ohnmacht ergreift uns alle von Zeit zu Zeit. Je länger meine Krankheit dauert, desto mehr versuche ich, möglichst aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus zu leben und weiss dann aber auch, dass meine Ratschläge für andere Betroffene unter Umständen unnütz sein können. Doch gerade für Dich und für Deine Mutter möchte ich meine momentane Behandlungssituation kurz zusammenfassen:
Oktober 2006: Ende der Nexavar-Therapie aufgrund klarer Progredienz.
November 2006 bis Februar 2007: Chemotherapie mit Gemzar und Xeloda > Hierbei wichtig: Sehr wenig Nebenwirkungen und bezogen auf die Metastasen ein akzeptabler Erfolg. (Ich nenne Stabilisierung und leichte Rückbildung einen Erfolg. Nur immer nach Heilung rufen, blendet unsere Sinne. Konzentrieren wir uns vorerst mal auf das Machbare und fühlen uns damit doch auch zufrieden.)
Seit zwei Jahren: Immer Iscador-Behandlung. Selber nehme ich M Spez 5 mg von Weleda, Arlesheim (CH). Wirtsbaum ist der Apfelbaum. Meine Ärztin plädiert auf tiefe Dosierung mit hohem Lektingehalt. Ich muss sagen, sie hat mich bis heute klar überzeugt.
Seit Januar 2007: Behandlung in der Paracelsus-Klinik, Lustmühle bei St. Gallen, Schweiz. Hierbei handelt es sich um Anthroposophen, welche sich ihre Grundausbildung als Schulmediziner geholt haben. Eine Behandlung, welche auch bei Deiner Mutter gut ankommen könnte: Infusion mit Vitaminen, Mineralstoffen und homöopathischen Mitteln.
Warum sollte es nicht auch möglich sein, solche Hilfen in Deiner Umgebung zu finden.
Sutent und Temsirolimus: Diese Mittel spare ich noch für später auf. Diese für mich eher stark einschränkende Behandlung stosse ich noch vor mir her.
Für Dich ist der Entscheid sicherlich nicht einfach. Erkundige Dich bei zwei, drei fachlich ausgewiesenen Ärzten verschiedener Disziplinen. Etwas Kreativität kann von ihnen verlangt werden. Schlussendlich gebe ich Dir den Rat, der mich gerade in den letzten Monaten begleitet hat: Versuche herauszuspüren, welcher Arzt und welche Behandlung für Deine Mutter vorteilhaft sein könnte. Nehmt unter Umständen auch mal Abschied von den sogenannten Standardbehandlungen. Wenn auch nur für ein paar Wochen.
Ich glaube je länger desto mehr daran, dass wir unserem Körper - wenn wir schon in der schulmedizinischen Mühle drin stecken - Ferien gönnen müssen.
Liebe Nerie, meine Erfahrungen können, müssen aber für Dich nicht nutzbar sein. Habe Mut und fordere die Mediziner heraus. Ein längeres Gespräch mit einem wirklich gut ausgebildeten Anthroposophen wird Dir sicherlich helfen.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft.
Versucht einfach das Mögliche möglich zu machen.
Keine grosse Theorie dahinter, einfach nur Intuition und Gefühl. Sucht den für Euch bestimmten Weg. Ich glaube, es gibt ihn.
Ich grüsse Euch herzlich
Urs
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