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Alt 27.02.2007, 18:30
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Jelly Jelly ist offline
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Registriert seit: 15.02.2005
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure lieben Gedanken, es war eine harte Woche für mich.

Also im Einzelnen:

Hatte schon im Urlaub Beschwerden beim Stuhlgang und ja schon vor Wochen habe ich Euch berichtet, daß etwas mit "meinem Po" nicht stimmt, Ihr erinnert Euch sicher. Nun dieses Gefühl hat sich im Urlaub verstärkt und daraufhin bin ich ja zum MRT, KEIN BEFUND......

Dann zur Darmspiegelung, Befund: ein "derber Knoten" drückt im Rektum ca. 9cm vor dem Schließmuskel auf das Rektum von außen.... geschätze 3-4 cm groß.

Viele Überlegungen gingen mir durch den Kopf und meine Gefühlen spielten Achterbahn, in der Nacht auf vergangenen Donnerstag bin ich dann mit Bauchschmerzen der gewaltigen Art ins Paulinenkrankenhaus in Wiesbaden eingeliefert worden, dort operiert Prof. Link, eine Kapazität in der Peritonalektomie (Entfernen von Bauchfellmetas, heißt anders, ich weiß aber gerade nicht den korrekten Begriff), nun denn, die Beschwerden waren mörderisch und auch mit Tramal nicht niederzudrücken... im Nachhinein weiß ich nun, daß es Seelenschmerzen waren, die kann man mit keinem Schmerzmittel dieser Welt ausschalten, ... eine Untersuchungsarie begann, für diese akuten Beschwerden wurde keine Ursache gefunden, klar, die Seele ist ja auch kein Organ, die Erkenntnis, daß es sich um Seelenschmerzen handelte, erhielt ich in der Nacht von Freitag auf Samstag, aber gleichwohl , Donnerstag wurde eine gyn. Untersuchung des Unterbauchs durchgeführt, und siehe da, ich sah die Fratze des Feindes vor mir !!!! Er stellte sich als 4 mal 4 cm große Bauchfellmeta dar, die an der Hinterwand der Blase anhaftet und das Rektum eindrückt. Die Untersuchung heute hat ergeben, daß der Bursche sogar 6 mal 4 cm groß ist. (Kein Befund auf dem MRT, Hallo ?????) Nachdem ich ihn gesehen hatte, wußte ich auch, wie ich diesen Feind bekämpfen kann, ein Traum in besagter Nacht hat mir das klargemacht und danach waren die akuten Schmerzen, die mit Tramal behandelt wurden, binnen eines Tages verschwunden.

Nun bin ich heute wieder aus dem KH entlassen worden, weil der OP-Termin noch nicht feststeht, kann nächsten aber auch erst übernächster Mittwoch sein. Egal, solange hab ich Zeit, meine Schutzengel machen das schon . Die Tumorschmerzen kann ich mit Novalgin gut im Griff halten, ich werde mich bis dahin schonen und dann an einem Mittwoch voll angreifen. Bei der OP werden Prof. Link, ein Urologe und ein Gyn. anwesend sein, also eine Gemeinschaftsarbeit, hab aber keine Angst davor, mit Prof. Link ist alles bis ins Detail abgestimmt, er weiß was ich will und vor allem er weiß was ich NICHT will. Das nimmt mir die Angst vor Überraschungen.

Gleichwohl, schwere Entscheidungen sind ganz einsame Entscheidungen, verbunden mit der Hoffnung, dass geliebte Menschen den vermeindlichen Sturz in den Abgrund verhindern mögen, auffangen und tragen, wenn einem selbst die Beine versagen.

So, nun muß ich mich wieder hinlegen, wollte Euch aber nicht länger im Unklaren lassen. Nochmals vielen Dank für alle Eure guten Gedanken.

Liebe Grüße
Jelly
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