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Alt 21.04.2003, 18:42
Gast
 
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Standard Diagnose Lungenkrebs

Hallo Kerstin,

ich will Dir mal meine Eindrücke meiner ersten Chemo schildern. Erst einmal: Ich bekomme diese ambulant in einer Arztpraxis (http://www.onkologie-bielefeld.de) und nicht im Krankenhaus. Die "Serie" ging über 3 Tage. Am ersten Tag waren das 1 1/2 ltr. Flüssigkeit und am 2. und 3. Tag jeweils 1/2 ltr. Flüssigkeit als Infusion. Zum Beginn der Infusion habe ich 2 Spritzen bekommen. Eine ist Cortison und die andere ein "Antibrechmittel". Das Cortison empfinde ich als unangenehm, weil einem da in dem Moment so ein "Kribbeln" durch den Körper geht und ich das als besonders schlimm auf meiner Sitzfläche empfunden habe. Von der eigentlichen Therapieflüssigkeit merkt man nichts. Zumindest nicht sofort. Kurz danach habe ich dann so einen metalischen Geschmack im Mund gehabt, so als wenn man an einer Eisenstange gelutscht hätte. So und diese erste Serie (3 Tage) waren bei mir am 31.03./01.04./02.04. und jetzt bekomme ich morgen (Osterdienstag) wieder eine Serie von 3 Stück. So sehr schlimm habe ich die erste Serie nicht empfunden. Gut, ich war körperlich ein bißchen unruhig. Meinte auch manchmal ein Kribbeln im Körper zu verspüren. Kann aber letztlich nicht sagen, was real oder evtl. auch Einbildung war. Manche Tage habe ich mich schlapp gefühlt und habe dann im Bett gelegen. Auch da kann ich nicht sagen ob ich wirklich schlapp war, oder ich mich auch ein bißchen hängen lassen habe, denn so eine einschneidende Diagnose (ich weiß die auch erst seit 4 Wochen) zieht einen auch psychisch ganz schön runter. Ich kann jatzt auch immer noch nicht richtig damit umgehen. Ich weiß nicht ob ich kämpfen, oder ob ich resignieren soll.

Noch etwas zu meiner Chemo. Vielleicht können mir da andere Auskunft geben. Es ist so, daß ich es auch noch seit gut 2 Jahren am Herzen habe. Dazu bekomme ich so allerlei Pillen. U.a. auch welche zum Blutdruck senken. Ich habe jetzt im Krankenhaus (ich war da wg. meinem Herzen und dabei ist der Lungenkrebs durch Zufall entdeckt worden) total neue Medikamente bekommen. Nicht im Zusammenhang mit dem Lungenkrebs, sondern weil der Arzt meinte, meine bisherigen wären nicht optimal für mich gewesen. Also jetzt auf den Punkt: Direkt nach den 3 Tagen Chemo hatte ich immer so kalten Schweiß auf der Stirn und fühlte mich dementsprechend beschixxen. Durch Zufall (Eingebung?) habe ich dann mal meinen Blutdruck gemessen und dabei festgestellt, daß der obere Wert (Systole) ne Ecke unter 100 lag. ich habe mal 68/89 gemessen. Das ist natürlich zu tief und da ist es auch kein Wunder, wenn man da kalten Schweiß auf die Stirn bekommt und sich absolut mies fühlt. Meine Onkologin der ich das gesagt hatte, hat daraufhin die Dosis des einen Herzmedikamentes halbiert und seitdem geht es wieder mit meinem Wohlbefinden. Die Frage die mir allerdings geblieben ist: War das Zufall der Zeitgleichheit? Warum ging es mir besser, weil das Herzmedikament halbiert wurde, oder weil die Chemotherapie nicht mehr direkt wirkte. Haben andere von Euch auch einen so immensen Blutdruckabfall von der Chemo, oder liegt es bei mir wohl doch an dem Herzmedikament?

Viele Grüße

Klaus
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