Einzelnen Beitrag anzeigen
  #295  
Alt 10.03.2007, 11:36
Benutzerbild von Claudia C.
Claudia C. Claudia C. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2006
Ort: Darmstadt
Beiträge: 152
Standard AW: GeparQuattro Studie

Guten Morgen, Ihr Lieben,

nun will ich mich endlich auch melden, denn seit Dienstag (6.3.) bin ich wieder zuhause!

Eine Komplettremission kann ich Euch zwar nicht bieten, dennoch bin ich eigentlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis wie auch mit dem gesamten Verlauf des Klinikaufenthaltes.

Vorab: ypT1a, YpN1a(1/14), M0, G2, R0
ER pos. (IRS=8); PR neg. (IRS=0), HER2/neu (fehlt noch auf dem Befund! Vor Chemo war er 3+)

Am 27.2. (Di) war die 1. OP (ja, es folgte eine Nach-OP der Axilla), wo eben auch per Schnellschnitt eine Sentinel-Biopsie gemacht wurde. Schnellschnitt war ohne Befund. Am Vortag erfolgte die Sentinel-Markierung und das klappte ganz prima, denn der Sentinel hat sich schnell und sehr deutlich angereichert, auch am OP-Tag selbst bei der Kontrolle früh morgens. Das hat mir gezeigt, dass es trotzdem gut war, diesen Weg gegangen zu sein, denn er zeigt, dass diese Methode nach neoadj. Chemo sehr wohl möglich ist.
Die 1. OP hab ich sehr gut überstanden, war danach voll ansprechbar und hatte keinerlei Schmerzen. Und (erstmal) froh über die nur 3 (bzw. 4 waren's) entnommenen LK. Am nächsten Tag konnte ich den Arm schon prima bewegen.
Donnerstagabend kam dann eine Ärztin (nicht die OÄ, die mich operiert hat) und hat den path. Befund mit mir besprochen. Der Sentinel war doch befallen, wenn auch nur minimal (3 mm) am Rand - daher im Schnellschnitt o.B.
Sie schlugen eine Nach-OP mit konventioneller Axillaausräumung Level I und II am nächsten Morgen (Fr) vor, damit ich nicht unnötigerweise das WE in der Klinik verbringen würde. Hab mir's genau erklären lassen und dann mit meiner (selbst betr. Freundin) und meinem Mann geredet. Beide waren sie ganz klar dafür, der Sicherheit wegen. Und ich hatte ja schon vor der 1. OP gesagt, dass wenn Schnellschnitt positiv, dann weitermachen. Insofern wäre es inkonsequent gewesen, nicht zu operieren. Mein Gefühl sagte mir zwar, wenn nur der Sentinel befallen und die andern 3 LK frei waren, so würde das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei den nachfolgenden LK so sein....ich wäre zwar gern 'mutiger' gewesen, aber etwas in mir wollte diese Sicherheit auch. Und deshalb haben wir am selben Abend alles klar gemacht für den nächsten Morgen. Ich war dann auch ruhig. Der Befund am Sentinel (3mm) hat mich dabei am wenigsten gestört, mir ging's eher um "Lymphödem & Co".

Aber inzwischen bin ich äußerst zuversichtlich, dass ich da viel selbst gegen tun kann, wenn ich mich entsprechend diszipliniert verhalte. Und am Tag der Entlassung haben wir gleich mal diese "Therabänder" gekauft (die gibt's grade bei ALDI).

Naja, und bei der 2. OP wurden auch nur weitere 10 LK entnommen, insgesamt 14 also. Das ist auch noch ok, denke ich.

Die 2. OP hat mich allerdings etwas geschafft, da war ich ziemlich erschlagen und müde. Und habe dummerweise die erste Nacht ohne Schmerzmittel verbracht - wieder was gelernt. Ich hab irgendwie gedacht, es sei besser, wenn ich merke, was im Arm und der Achsel passsiert, damit ich keine falschen Bewegungen mache...falsch gedacht! Hab kaum geschlafen und war am nächsten Morgen ganz schön deprimiert, weil's bis in den Arm/Hand ausgestrahlt hatte. Drainage (hatte ich bei der 1. OP nur an der Brust) lag wohl nah am Nerv...jedenfalls kam die OÄ und meinte "lieber 4x am Tag Schmerztropfen und dafür aber gleich den Arm/Schulterbereich bewegen!" Das hab ich brav befolgt und war schon am Vormittag wieder guter Dinge. Also, für alle, denen OP noch bevor steht: diese Schmerzen muss man nicht aushalten. Bewegung ist wichtiger!

Schon Am Sonntag hab ich übrigens meinen BH zu bekommen! Die KG war auch überrascht, wie beweglich ich schon war. Und jetzt zuhause mach ich zwar noch langsam, was Heben angeht, aber mache immer meine Übungen mit dem Band.

Die Brust ist 56 g leichter ;-) und leicht geliftet. Man muss aber schon genau hinschauen und es wissen. Da bin ich einfach nur froh, dass es R0 / im Gesunden operiert ist!
Es waren noch 2 kleine in-situ-Komponenten da (0,5 mm und 2 mm), invasiver Tumoranteil von 2 mm. Knapp an einer Komplettremission vorbei, oder...?!
Das wurde auch noch mal in einer weiteren Untersuchung immunhistol. abgeklärt.
--> "Entfernung des invasivens CA 0,8 cm zum kaudalen Resektionsrand, DCSI 0,5 cm vom kaud. Res.rand. entfernt (R0)."

Beim Abschlussgespräch wurde mir übrigens die Teilnahme an der NaTan-Studie (Zometa/Bisphosphonate) vorgeschlagen. Ich hatte selbst mal vorher dazu recherchiert und wusste schon etwas darüber. Da es ja nur 2 Gruppen gibt (mit Behandlung vs. ohne Behandlung und nur Untersuchung), könnte ich mich schon dazu entschließen (abgesehen von dem rel. geringen ?? Risiko einer Kiefernekrose). Auch wenn ich keine Behandlung erhalte, könnte ich immerhin die Untersuchungen an der Uniklinik 'mitnehmen'. Oder?! Naja, da hab ich noch bis ca. Mitte Mai Zeit, wenn die Bestrahlungen hinter mir liegen.

Jetzt bin ich erst mal froh, diesen Schritt auch hinter mir zu haben und merke, dass wirklich was dran ist, was mir immer wieder von andern Frauen gesagt wurde "Dann geht's aufwärts!"

In diesem Sinne Euch allen ein schönes sonniges Wochenende und allen, die noch mitten in Therapien stecken alles erdenklich Gute!

Claudia ...und ab Montag geh ich ins Fitness-Studio!
Mit Zitat antworten