Hallo liebe Heike,
Erstmal nehme ich dich ganz lieb in dem Arm - es ist schwer seinen Papa so zu sehen und sich diese Fragen zu stellen...
Das mit dem Windeln, dass ist immer so eine Sache... es gab Phasen, da konnte mein Papa auch nichts allein und war zu schwach um zu laufen, bzw. wusste nicht mehr wie bestimmte sachen funktionieren... so musste ich ihn auch auf die Toilette begleiten... ich habe ihn zwar mit ausgezogen und ihn auf die Toilette gesetzt, ihn aber "beim eigentlichen" Geschäft alleine gelassen, weil ich wusste, wie unangenehm ihm das war/ ist. Es ist einfache eine Sache, die jedem unangenehm ist... jedoch heisst es nicht, dass das Leben dadurch auf einmal unwürdig wird...
Vielleicht hilft es ja, wenn du ihn während dem Windeln ablenkst - mit guter Musik, ein paar Witzen (also dass du ihm irgendwas anderes spannendes erzählst), einer Anekdote von deinem Tag oder ähnlichem und das Windeln nebenher läuft (so habe ich das immer bei meinem mehrstschwerfachbehinderten Gastbruder gemacht). Dann ist es ihm vielleicht nicht mehr ganz so unangenehm.
Mein Papa hat mir damals, als er eine ganz schlechte Phase hatte gesagt, dass er wenn es so weiter geht, nicht mehr so Leben möchte. Aber nun sind viele dieser Dinge eingetreten, bzw. sein Zustand hat sich so verschlechtert und doch strahlt er noch so viel Lebensfreude aus und nimmt alles in seinem Herz auf und ist froh da zu sein...
Viele Menschen haben auch einfach Sorge eine Last zu sein... doch ich denke dein Papa weiß wie gern du für ihn da bist und dich um ihn sorgst, wie gerne du ihn bei dir hast und das gibt ihm auch Mut und Kraft weiterzumachen und er fühlt sich dann auch geborgen, kann noch das genießen, was er machen kann... und wenn es auch nur der kleine Oskar ist, der auf seinem Bett liegt...
Ich drück dich einmal ganz lieb!
Dorchen