liebe sonne79,
das mit den gefühlten hundert kann ich nachvollziehen. dabei bin ich so alt wie du. werde im april 28. aber dadurch, dass man automatisch einige aufgaben der mutter übernimmt wird man irgendwie älter. und durch die erfahrung, sie zu verlieren natürlich auch. sowas geht an keinem spurlos vorüber. ich bin mir auch sicher, unsere mütter hätten nicht gewollt, dass wir im kummer versinken - lieber wäre ihnen, wie leben unser leben weiter und denken halt hin und wieder an die glückliche zeit mit ihnen. aber so einfach ist das ja - wie wir alle wissen - leider nicht. der spruch passt natürlich sehr gut. die eltern stehen einem - oft - ja doch sehr sehr nahe. man ist ja tatsächlich ein teil von ihnen
liebe christina,
ich denke, deinen schmerz können wir alle sehr sehr gut nachvollziehen. auch die gedanken, die man sich im nachhinein macht. und auch die vorwürfe ... wie du z.b. schreibst, du konntest dich gar nicht verabschieden. nur weißt du, es ging natürlich schnell bei euch. aber deine mutter war sich dessen bewusst und ihr habt noch darüber gesprochen. ihr habt euch sozusagen in worten und taten voneinander verabschiedet. das ist doch viel mehr, als manch anderer konnte. natürlich hat man danach trotzdem das gefühl, es wurde zu wenig besprochen. man hätte noch mehr zeit gebraucht. man hätte gerne noch dieses und jenes sagen oder tun wollen. aber wir müssen uns wohl alle damit abfinden, dass es jetzt dafür zu spät ist. so wie du schreibst, hattest du doch ein sehr gutes verhältnis zu deiner mutter. sie hat gewusst, dass du sie liebst. schau, meine mama war nur kurz "krank" (so dass sie und wir es wussten) und das sie so schnell sterben wird, damit haben wir irgendwie alle nicht gerechnet. verabschiedet in dem sinn hab ich mich überhaupt nicht. als es kritisch wurde und sie noch ein paar tage im krankenhaus was (vorher ging es ihr super, da dachte keiner an sowas), da war sie dann schnell durch die starken schmerzmittel sehr verwirrt. da konnte man dann nicht mehr so viel mit ihr sprechen. ich weiß auch nicht, ob sie es - im vergleich zu deiner mama - wusste (also das sie sterben wird). aber ich glaube es fast. gesagt hat sie allerdings nie etwas zu uns. und als sie gestorben ist, haben wir es auch nicht rechtzeitig zu ihr geschafft. das krankenhaus hat uns zu knapp angerufen. du siehst, jeder macht sich "danach" seine gedanken. hätte gerne vieles anders oder besser gemacht. ich mache mir zum teil auch vorwürfe. aber dann sage ich mir auch, ab ihrer diagnose habe ich viel zeit mit ihr verbracht. wir haben auch da nicht über wichtige dinge gesprochen. aber vielleicht haben wir ja einfach keine worte gebraucht. unsere mamas wussten doch, dass wir sie so lieb haben. da bin ich mir sicher. mir persönlich hat die ganze arbeit, die danach kam (beerdigung organisieren) geholfen. ich war beschäftigt und abgelenkt. ihren kleiderschrank auszuräumen war natürlich schon sehr schwer. aber vielleicht auch ein stück weit abschied noch mal. und natürlich vermisse ich sie immer noch. es war ja auch erst am 12.12.06. das ist auch noch nicht lange her. und nächsten monat wäre sie 50 jahre alt geworden - mensch

... so, von mir alles liebe. du schaffst das. es ist wichtig, dass man in seinem umfeld aufgefangen wird und geborgen ist. das ist wirklich viel wert und hilft einem schon sehr weiter.