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Alt 29.03.2007, 16:24
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Registriert seit: 20.02.2006
Ort: Nordhessen
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Standard AW: Tief nach Chemo - wer kennt das? Tipps?

Hallo Holli,
wir leben seit Februar 06 mit der Diagnose Lungenkrebs und haben auch schon viele rasante Talfahrten hinter uns. Auch mein Vater (54) hat sich schon in einigen tiefen Löchern befunden... Meist versuchen es meine Mutter und ich mit viel Verständnis und Geduld, allerdings bricht es auch manchmal einfach aus dem einen oder anderen heraus und es gibt richtig Krach, -auch wir sind nur Menschen ... geschadet hat das jedoch noch nie, meinem Vater geht es zum Glück z. Zt. nicht so schlecht, als das er damit nicht fertig würde und er es nicht doch hin und wieder als Anlass zum Nachdenken nimmt und Kleinigkeiten im Verhalten ändert.
Wenn er allzu schwarz malt, helfen sehr lange Gespräche in denen man ihm vor Augen führt, wie gut er bislang alles gemeistert hat und auch welch tolle, kleine Erfolge es immer wieder gibt und gab und alles längst nicht so rabenschwarz ist.... Ich hab das Gefühl er braucht diese Gespräche in regelmäßigen Abständen weil sie ihm einfach Mut machen. Zusätzlich ist er aber auch seit ca 2 Monaten in psychologischer Behandlung und auch das tut ihm sehr gut. Mittlerweile haben wir ein gutes Paket zusammen gestellt aus Schulmedzin, Komplementärmedizin, guten Ärzten.... auch das macht wieder Hoffnung. Trotzdem ist es oft sehr schwierig mit meinem Vater, dann versuche ich einfach nur zu akzeptieren dass alles so ist, wie es ist und er eben so ist wie er ist. Man kann eben doch niemanden zu seinem Glück zwingen und es einfach eine Menge mit dem der Erkrankte fertig werden muss, das kann man vermutlich trotz aller Liebe nicht wirklich nachvollziehen..

Mir graut es allerdings vor dem Tag, an dem es nichts Positives mehr zu sagen gibt und keine Hoffnung mehr bleibt.....


Liebe Grüße
Susanne
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