Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1122  
Alt 07.04.2007, 11:16
Tanja L. Tanja L. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2003
Beiträge: 1.146
Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo zusammen

Liebe Jelly
Ich hoffe, es geht dir jeden Tag ein Stück besser.... und euer Besuch tut dir gut.
ich melde mich nächste Woche wieder bei dir.

Lieber Norbert
Ich freue mich zu lesen, daß es dir gut geht.
Schön, das du dich bei deiner Heilerin so geborgen und gut aufgehoben fühlst.
Ich habe hier schon lange nichts mehr über uns und unsere Situation geschrieben...

Da ich aber auch einige Emails und pN's bekommen und nicht jedem einzeln immer das Gleiche schreiben möchte, nun mein Entschluß euch mitzuteilen, wie der Stand der Dinge ist:

Letzten Freitag fuhren meine Schwiegereltern zusammen zum Urologen, um die Blase vom Resturin entleeren zu lassen.
Der Urologe stieß auf einen "Wiederstand"... er kam fast nicht in die Blase rein... endlich drin...lief plötzlich Blut.
Ein "akuter" Notfall mit sofortigem Handlungsbedarf.
mein Schwiegervater mußte stationär eingewiesen werden. Seine Blutwerte waren so schlecht, daß Bluttransfusionen verabreicht werden mußten.
Er ging noch SELBST, zu Fuß in das Krankenhaus.
Und heute wird er liegend, mit dem Krankenwagen nach Hause entlassen ... es ist innerhalb der letzten Tage so rapid bergab gegangen, daß ich es fast nicht beschreiben kann.

Am Dienstag war ich für ein paar Stunden bei ihm, weil ich meine Schwiegermama einfach mal ablösen wollte.
Am Dienstag waren sie noch der Ansicht, das sie kein Pflegebett benötigen...meine Schwiegermama wollte nicht, daß das Bett da steht und sie hatte auch Angst, daß er sich dann aufgeben würde...
Am Mittwoch war er nicht mehr in der Lage (trotz, das er gestützt wurde) seine Puschen anzuziehen...
Gestern hat er sich normale Kost bestellt... ihr könnt euch vorstellen, was er denkt...er hat in den ganzen Jahren seiner makrobiotischen Ernährung nicht ein einiges Mal gesündigt...

Seine Werte sind so schlecht, das er gestern wieder eine Transfusion bekommen mußte und nicht, wie planmäßig, gestern entlassen wurde...

Nun kommt er heute nach Hause... nach Hause zum sterben.
Der Stationsarzt sagte... " ihm bleiben nur noch Tage..."

Meine Mama ist am Donnerstag 50 geworden, für heute Abend sind 50 Gäste eingeladen... ich kann gar nicht sagen, wie es in mir aussieht...
Mein Mann läuft hier rum und räumt... redet nicht...
Um 11:00 Uhr geht der Krankentransport los... wir fahren gleich mit den Kindern hin

Tanja
__________________
Leben muss man das Leben vorwärts,
verstehen kann man es nur rückwärts.
(Søren Kierkegaard)