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Alt 14.04.2007, 07:57
HeikeF HeikeF ist offline
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Registriert seit: 08.02.2007
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Standard AW: Wie soll man das Leben überleben?-Diagnose:Glioblastom

Hallo Ihr Lieben
danke das Ihr immer noch an uns denkt und anteil nehmt!
Was soll ich schreiben?
Meine Mutter hat es immer noch so übel im Rücken es scheint aber langsamst in die Gänge zu kommen. Dafür, ist sie manchmal unausstehlich- denke, sie versteht es nicht oder möchte es noch immer nicht wahrhaben auf welchem Weg wir uns befinden.
Der Tumor scheint wieder aktiv zu sein-man merkt es an manchen Reaktionen wie: Nachsprechen statt zu antworten, mehr Schlafbedürfnis, manchmal wieder dieser Blick des "Nicht-verstehens" was man sagt, nach Worten suchen..

Aber trotzdem haben wir eine Zeit, die ich nicht mehr missen möchte.
Morgens, geht es ihm am besten, da sieht er sooo knuffig aus, da möchte ich ihn immer weiter küssen -dann geht es ihm auch sehr gut und er ist "relativ" klar, er ißt auch den Umständen entsprechend noch gerne und das freut mich unendlich.
Die Hautrötung ist besser geworden-Dank der Babywundcreme.
Ab Nachmittag ist er sehr schläfrig und auch meist sehr unwillig-aber was solls, ich weiß ja wo es her kommt.
Bin wirklich froh, daß er schon die Prognose des Prof. "überlebt" hat, vielleicht liegt es auch daran, daß er keine Chemo bekommen hat? Wer weiß das schon.
Erst hieß es: er schafft es nicht mehr noch nach Hause zu kommen, es geht nicht, dann hieß es: er kommt nach Hause, es wird aber nicht mehr lange dauern und jetzt ist er hier und es geht ihm gut für seine Verhältnisse.


Habe manchmal gar kein Zeitgefühl mehr, die Zeit rennt einfach nur noch.
Habt/Hattet Ihr das auch?

Mein Onkel ist Karfreitag gestorben oder sollte ich sagen erlöst?
Nach sieben Jahren-davon fünf als Pflegefall.
Es wurde Schlaganfall diagnostiziert-aber wenn ich so manches vergleiche, kommen mir Zweifel ob es nicht auch ein Hirntumor war.
Die Rede in der Kirche und das vorm Grab stehen waren nicht gut für mich in dieser Situation mit meinem Vater-es kamen immer Bilder in mir hoch und die Gewissheit, daß wir auch in näherer Zukunft vor einem Sarg stehen werden.
Aber ich wollte mich verabschieden und habe es auch gut "überstanden".

Besuche jetzt fast jeden Morgen mit meinem Hund meine Tante, damit sie einfach einen hat der da sitzt zuhört, tröstet oderwas auch immer. Sie mag meinen Hund sehr und ihr tut es gut ihn zu streicheln.

An Alle die noch Kraft brauchen möchte ich heute ein Kraftpäkchen senden!
Wir führen Alle ein anderes Leben- aber sicher kein Schlechteres, sondern eher ein Wertvolleres HF4/2007
Laßt uns dankbar dafür sein
Knuddel Euch mal feste

Laßt die Sonne rein
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(Meine geschriebenen Ideen, Bastel-Tipps, Berichte, Gedichte, Reime dürfen weder kopiert noch anderweitig, ohne meine Genehmigung, veröffentlicht werden HF)

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Leben ist, zeichnen ohne Radiergummi (K.Snyder)

Für alle die Kraft brauchen:
http://de.youtube.com/watch?v=dQhKjrlx0jI

Geändert von HeikeF (14.04.2007 um 08:05 Uhr)
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