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Alt 03.05.2003, 12:23
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Jutta,

au weia, da hast Du mir jetzt aber eine Frage gestellt.... (nicht negativ gemeint, sondern danke dafür!)

Mir ist ja auch schon der Gedanke gekommen, dass meine Eltern (als meine Schutzengel) mir diese "Auszeit" zum Innehalten und zur Besinnung "geschickt" haben (blöder Gedanke?). Nachdem mein Pa so früh sterben musste, hatte meine Ma mir auch immer gesagt, ich soll mein Leben jetzt und sofort leben und nicht so viel für "später" (sprich fürs Rentenalter) aufheben, so wie sie es (leider) zum Teil getan hatten. Ich hatte mir ja auch geschworen, so zu leben und auf Zeichen meines Körpers zu "hören" - aber was tun, wenn man das, was man hört, nicht versteht?

Tja, gegen wen oder was wendet sich meine Bockigkeit... (ich lass jetzt einfach mal meinen Gedanken/Gefühlen unsortiert freien Lauf). Wahrscheinlich gegen mich selbst, gegen meinen Frust, gegen meine innere Zerrissenheit... Ich kann mich oft selbst nicht mehr leiden, weil ich mich nicht entscheiden kann. Früher war das nicht so, ich wußte immer was ich wollte, hatte meistens eine feste Meinung, hatte FÜR und WIDER abgewogen und mich entschieden. Diese Fähigkeit ist irgendwie verloren gegangen. Alle Dinge haben zwei Seiten und ich kann mich nicht mehr entscheiden, welche Seite richtig (für mich) ist. Wenn ich über etwas nachdenke, mir irgendetwas überlege, finde ich immer wieder so viel "wenn" und "aber", dass ich alle Überlegungen über den Haufen werfe und völlig leer dastehe... Ich bin "uneins" mit mir selbst - und das nervt mich ungemein! Kannst Du das nachvollziehen? Kennst Du das vielleicht auch? Ja, ich glaube, dass ist der "Knackpunkt": ich kann mich selbst nicht mehr leiden. Aber wie finde ich wieder zu der Gabi, die ich früher eigentlich schon mochte? Verdammt (sorry), das ist schwer ...

Liebe, aber auch nachdenkliche Grüsse (und danke nochmals für den Gedankenanstoss) von
Gabi
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