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Alt 19.04.2007, 23:37
stef777 stef777 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

lieber Apriltag,

ich kann dich gut verstehen, ich hab ähnliche gedanken gehabt bzg. des morphiums etc. ich kenne die krankheitsgeschichte deiner mutter nicht. mir hat ein arzt, den ich dazu fragte, gesagt, dass es optimal sei, wenn der patient keine schmerzen mehr hätte mithilfe von morphium, aber dennoch halbsweg klar im kopf. das war bei meinem vater auch nicht erreichbar gewesen. ihn hatte das morphium auch ziemlich weggefegt. die ärzte nennen das, nicht "gut eingestellt sein", nicht wahr? eine andere ärztin, die ich dazu fragte, und die gerade eine fortbildung in schmerztherapie macht, meinte jedoch, dass morphiumgaben oft zu gering gehalten werden aus angst vor euthanasie (d.h. atem-/herzaussetzen etc. aufgrund des morphiums.) es ist vielleicht nicht einfach zu beantworten.
ich finde, schmerzen dürfen wirklich nicht sein beim sterben, das muss verhindert werden. wenn angehörige dann die oft starken auswirkungen des morphiums sehen, sind sie verunsichert. mein vater meinte auch oft, dass er keine schmerzen hätte. ich glaubte ihm immer, weil er andere male auch meinte, er hätte schmerzen (ich persönlich glaube nicht, dass sterbende da nicht klartext sprechen, aber das ist meine meinung). was ja aber auch ein thema ist, ist neben den möglichen schmerzen, die extrem grosse todes-/sterbeangst bei sterbenden. das ist vielleicht auch ein grund, morphium zu geben (ich weiss es nicht genau). jener arzt meinte kritisch, ob es so gut sei, wenn sterbende das sterben so genau mitbekommen, aber das ist ein anderes thema, über das man diskutieren kann.
ich habe auch oft gehört, dass sterbende noch auf bestimmte personen warteten, bevor sie gingen. es ist sehr schön, dass deine mutter auf deine
freundin wartete, damit du nicht alleine bist...das hat sie wirklich gut gemacht.

LG
stef.
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