AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
Hallo BettinaS,
ich hatte eine ähnliche Diagnose. Der Krebs wurde im Nov 2006 beim Zahnarzt entdeckt. Es folgten 3 Untersuchungen im Klinikum Rechts der Isar in München. Die Zunge wurde am 20.12.06 operiert. Hierbei wurden ca. 30% der Zunge am linken Zungenrand entfernt. Man schneidet immer den Tumor plus 8-10 mm des gesunden Gewebes weg. Zusätzlich wurden links und rechts 21 Lymphknoten entfernt. Im Labor wurde entdeckt, dass ein Knoten positiv war. Deshalb hat man am 8. Jan 2007 noch jede Menge Lymphknoten auf der linken Seite entfernt (Schulter). Die waren alle negativ. Bei den Voruntersuchungen ergab sich, dass im Rest des Körpers keine Streuungen oder Metastasten vorhanden waren. Nach den beiden OPs kam ich schnell wieder auf 70% meiner Leistungsfähigkeit. Vor 8 Wochen begann die Bestrahlung. Die macht man, um Krebszellen, die man mit Bildgebungsmethoden (MRT, CT) nicht erkennt, zu bekämpfen. Man bekämpft also etwas, von dem man nicht weiß, ob es auch wirklich da ist.
Die ersten drei Wochen waren OK, dann kamen die Nebenwirkungen: Müdigkeit, Geschmacksverlust, Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit. Das war nicht schön. Seit 2 Wochen ist auch das vorbei und ich hoffe, dass die Nebenwirkungen bald nachlassen. Ich habe mit Ausnahme der KKH Aufenthalte und einiger Tage danach und zweier Wochen während der Bestrahlung immer gearbeitet. Allerdings nur 3 - 6 Stunden pro Tag. Zuerst bekam ich 6 Wochen Lohnfortzahlung, dann Krankengeld. Ich könnte auf Kur gehen, werde das aber wohl nicht machen. Reden ist OK und wird sicher besser, wenn ich zur Logopädin gehe. Allerdings ist meine Zunge noch am Mundboden angewachsen. Sie muss im Sommer gelöst werden. Schlucken und Essen war vor der Bestrahlung OK. Jetzt ist es nicht so gut.
Zungen CA ist gut heilbar. Seit optimistisch!
Viele sagen, Hoffnung kann enttäuscht werden. Was ist das Gegenteil von Hoffnung? Hoffnungslosigkeit. Das macht überhaupt keinen Sinn.
Alles Gute! Herbert
Geändert von Herbert2006 (27.04.2007 um 20:53 Uhr)
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