AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs
Hallo zusammen, hallo Ilo,
wie ich an den Antworten merke, ist es sehr heikel über Chemo-Therapie - ob ja oder nein - zu sprechen.
Ich wäre dankbar dafür, wenn die Chemo-Therapie nicht in alle Höhen gelobt werden würde u. Menschen, die andere Wege gehen, sich dagegen entscheiden, nicht verteufelt u. verurteilt werden würden.
Vor allem aber - egal in welche Richtung - irgendwelche Unsicherheiten geschürt werden - das hilft uns im Austausch nicht weiter.
Ich habe vor 5 Jahren 2 Chemo-Einheiten gemacht u. diese ganz u. garnicht vertragen. Zudem wurde mir bei meiner 2. soviel Beruhigungsmittel verabreicht, dass ich Halluzinationen hatte. Von weiteren Spät-Nebenwirkungen will ich garnicht sprechen. Nach sorgfältigem Recherchieren u. meines Bauchgefühls u. in Begleitung meines Hausarztes habe ich mich gegen eine weitere Chemo-Behandlung entschieden. Auch habe ich nach brusterhaltender OP die Bestrahlung abgelehnt. Das hat mich sehr viel Mut gekostet, habe aber für mich eine Sicherheit gewonnen u. mir waren andere Aspekte wichtiger. Meine Eigenbehandlungen bringe ich hier nun nicht unter - denn ich bin selbst nicht untätig gewesen.
Nun bin ich an einem Rezidiv erkrankt u. habe auch zu hören bekommen - hätten Sie die Bestrahlung gemacht.... - auf diesen Satz habe ich gewartet - andererseits sehe ich hier viele Berichte, bei denen Frauen trotz konventioneller Behandlung wieder erkranken oder Metastasen bekommen. So einfach wollen wir es uns dann doch nicht machen.
Ich bin jetzt bei 2 Onkologen gewesen u. auch 3 weitere Ärzte empfehlen mir wieder eine Chemo-Therapie - nun auch noch etwas stärker. Meine Fragen nach Spätfolgen wurden nur von einem beantwortet. Alle zusammen haben sie aber relativiert - alles nicht so schlimm. Die Unsicherheiten, und Widersprüche, die alle zusammen an den Tag brachten, nachdem ich im Kern gebohrt habe - und nicht zuletzt die prozentuale Realchance, wie auch mein Bauchgefühl lassen mich nun wieder die Chemo ablehnen. Im Umkehrschluss hat mich auch noch keiner gefragt, wie ich ohne konventionelle Therapie 5 J. frei geblieben bin.
Wie dem auch sei - die Entscheidung wird einem nicht abgenommen - u. das ist auch gut so - denn die Verantwortung tragen wir selbst u. dazu unterstützt uns unser Bauchgefühl - so wie das hier auch viele schreiben.
Zu den Schmerzen kann ich dir Ilo keine Angaben machen, weil ich das bei meiner Biopsie nicht hatte, da hatte sich ein Bluterguss auf der Brust gebildet - ich hatte auch erst das Gefühl, dass die Anspannung bei dir hierfür die Ursache sein könnte - das wird sicher nun abgeklärt - nicht verrückt machen lassen.
Ich drücke dir fest die Daumen...
Gruss navalle
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