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Alt 11.05.2007, 08:53
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Standard AW: Hirnmetastasen

Liebe Claudia,

vielen Dank für Deine Antwort!

Ich bin mit den Ärzten im Moment auf dem Kriegsfuß!
Man muss noch dazu sagen, dass meine Schwiegermutter selber Pathologin war und sie hat ihren Kollegen (Ärzten) selber nicht getraut. Und da mein Mann fast im Krankenhaus aufgewachsen ist, hat extreme Probleme zum Arzt zu gehen, auch wenn er die Hilfe braucht. Bestimmt aus diesem Grund haben wir die Nachsorge schleifen lassen. Ich schreibe auch „wir“, da ich als Ehefrau zu wenig Druck auf meinen Mann ausgeübt habe.
Wir haben nach dem ersten Krankenhausaufenthalt im diesem Jahr den Arzt gewechselt und ich bin mir sicher, dass er im Moment bei dieser Hausärztin in guten Händen ist. Jetzt gehe ich immer mit Ihm zum Arzt und ich lasse mich nicht vertrösten, dass es vielleicht….. nach Erkältung was ist….! Ich glaube, ich bin sehr lästig für Ärzte geworden, aber es ist halt so, wenn man eine Finanzbuchhalterin ist und alles ganz genau nimmt!

Ich bin mir sicher, dass es immer noch Ärzte gibt, die sein Fach verstehen.
Leider sind die Ärzte auch nur Menschen …….!

Mein Mann hat nach der ersten Operation (Brustmetastasen) nach guten zwei Wochen Thrombose bekommen. Er hat sich über die dicke Füße beschwert, aber wie es so ist, man wird nicht wahrgenommen. Sie haben nach der Operation vergessen ihm eine Thrombosespritze zu geben. Jetzt muss er noch zusätzlich zu seinen Leiden, noch über ein halbes Jahr die Stützstrümpfe tragen und jeden Tag sich die Thrombosenspritzen spritzen. Er hatte dadurch schon öfter Nasenbluten, die sehr lange gedauert haben. Und bei dem Blutverdünner muss man bei Hirnmetastasen aufpassen, da die auch bluten können und das kriegt man nicht mit. Wenn man es merkt, dann ist es leider zu spät…
Bei der Operation mussten Sie ihm sehr viel rausschneiden. Er hat auch die CL II bekommen, da sie nicht sicher sind, ob sie alles erwischt haben. Deswegen auch noch die Brustbestrahlung.

Wenn man Dich liest, dann fängt man mehr positiv zu denken!
Du bist wirklich ein Beispiel, dass man nie aufgeben darf!!!!

Trotz das ich Vollzeit beschäftigt bin, fahre ich immer mit meinem Mann zum Arzt, Strahlentherapie, Chemotherapie usw. Ich bin inzwischen nicht nur Finanzbuchhalterin sondern auch Krankenschwester. Ich konnte nie Blut sehen, sonst bin ich immer umgekippt. Konnte nie Erzählungen über Krankheiten hören, oder gar eine große Wunde sehen, sonst bin ich blass geworden und war wieder weg. Aber jetzt bin ich so Immun dagegen, dass ich bei meinem Mann alles machen kann. Da habe ich eine positive Sache in dieser Krankheit gefunden!

Dass Weihrauch gut gegen Hirnödeme gut ist, wusste ich es nicht. Danke für Dein Tipp!
Du hast gefragt, was mein Mann dazu sagt „Ihr Mann verträgt die Chemo gut“.
Wenn man sich die Horrorgeschichten über Chemo angehört hat, dann haben wir viel schlimmer erwartet. Er ist Müde, hatte einbisschen Brechreiz (aber es hält sich in Grenzen), die Haare hat er schon einbisschen bei der ganzen Kopfbestrahlung verloren (machte ihm aber nicht viel aus, da er von Haus fast keine Haare hate). Da er Cortison nimmt, haben seine Lähmungen im Moment aufgehört.

Muskelschwäche: er kann auch die Treppe nicht steigen, hat Gleichgewichtprobleme (da er 100kg wiegt und 1,82m groß ist, müssen ihm jetzt seine dünne Beine tragen), kommt von normalen Stuhl und Toilette nicht runter….. Welche anderen Nebenwirkungen hattest Du nach Cortison noch???? Wie bist Du im Moment aktiv im Leben????

Jetzt habe ich wieder so viel geschrieben, aber es hat gut getan. In meinen Bekanntenkreis brauche ich das Thema nicht anfangen, da die so was nicht verstehen, weil sie mit so was in der Familie nicht konfrontiert worden sind. Schon meine Stieftöchter (26 und 22 Jahre) haben ein Problem damit. Sie kriegen das ganze nicht so mit, das die in Flensburg wohnen. Die wurden immer vor Krankheiten und vor dem Tod geschont. Ich merke denen an, dass sie halt Angst haben, damit konfrontiert zu werden. Sie können damit nicht umgehen.

Liebe Grüße
Dominika
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